Intels hohe Ambitionen mit der „Haswell“-Grafikeinheit

Volker Rißka
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In gut fünf Wochen sollen die ersten „Haswell“-Prozessoren im Handel stehen. Nach vielen Gerüchten zum Termin hat Intel den Computex-Start jetzt auch offiziell bestätigt. Zudem gibt es weiteres Informationsmaterial, das die Ambitionen hinsichtlich der in die neuen Prozessoren integrierten Grafikeinheit zeigt.

Intels Fortschritte hinsichtlich der Grafikeinheit sind in den letzten Jahren unverkennbar, doch war der Rückstand gegenüber der Konkurrenz so groß, dass man gehörig viel aufholen musste. Mit den diversen neuen integrierten Grafiklösungen sieht sich Intel jetzt langsam am Ziel angekommen, was eine durchgesickerte Präsentationsfolie verraten soll. Demzufolge wird der maximal mögliche Ausbau, der als GT3-Grafikeinheit mit 40 Execution Units (EU) und zusätzlichem EDRAM, auch gern L4-Cache genannt, unter der Bezeichnung HD 5200 firmiert, das „vergleichbare“ Niveau einer AMD Radeon HD 6670 oder auch Nvidia GeForce GT 640 erreichen.

Auch die GT3-Lösung ohne EDRAM soll noch weit oben mitspielen, erst die GT2-Variante mit 20 Execution Units alias HD4200, HD 4400 und HD 4600, die unter anderem in allen Sockel-LGA-1150-CPUs zum Einsatz kommt, soll in der Performance auf das Niveau einer HD 6570 respektive GT 630 rutschen. Auch dies wäre noch ein gehöriger Satz nach vorn.

„Haswell“-Grafikeinheiten voll konkurrenzfähig?
„Haswell“-Grafikeinheiten voll konkurrenzfähig? (Bild: twimages.vr-zone.net)

Die Folie verrät nebenbei aber auch noch andere Details. Zwar waren die Bezeichnungen der Grafiklösungen schon größtenteils komplett bekannt, jedoch wurde die Einstiegslösung GT1.5 bisher kaum berücksichtigt. Diese wird auch weiter als HD 2x00 laufen, die interne Bezeichnung deutet darauf hin, dass mehr als als die bisherigen sechs EUs zum Einsatz kommen. Unterm Strich soll dies immer noch reichen, um der GeForce GT 620 Paroli zu bieten.

Was am Ende wirklich dabei heraus kommt, bleibt abzuwarten. Gern zeigen Präsentationsfolien lediglich die Schokoladenseite, vergessen jedoch die Problemzonen. Denn die theoretisch hohe Leistung mag vielleicht gegeben sein, eine der größten Baustellen bei Intel ist jedoch nach wie vor der Grafiktreiber. Zwar gab es auch hier kürzlich deutliche Verbesserungen, in einigen Bereichen der Treiberentwicklung spielt man jedoch immer noch in einer anderen Welt als die Platzhirsche AMD und Nvidia.