LulzSec-Mitglied Cody Kretsinger zu einem Jahr Haft verurteilt

Przemyslaw Szymanski
70 Kommentare

Nachdem sich der LulzSec-Hacker Cody Kretsinger alias „Recursion“ bereits im April 2012 der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung sowie der Computersabotage schuldig bekannt hatte, wurde das Mitglied der Hackervereinigung bezüglich des Angriffs auf Server von Sony Pictures laut Reuters nun verurteilt.

Dabei entgeht Kretsinger der Höchststrafe, welche mehreren Medienberichten zufolge bei 15 Jahren gelegen haben soll. Stattdessen wurde der inzwischen 23-jährige vom zuständigen Gericht im kalifornischen Los Angeles zu einer einjährigen Haftstrafe mit anschließendem, ebenfalls einem Jahr dauernden, Hausarrest verurteilt. Zudem verhängte der zuständige Richter 1.000 Stunden gemeinnützige Arbeit und laut CBS News auch eine Geldstrafe von 605.663 US-Dollar.

Vor rund zwei Jahren erlangte die inzwischen aufgelöste Hackergruppe LulzSec mit ihren Aktionen große Aufmerksamkeit. Die Gruppe war unter anderem in die Webserver des bereits genannten Filmstudios Sony Pictures, des Fernsehsenders PBS und der Sicherheitsorganisation InfraGard eingedrungen und hatte dort jeweils Anwenderdaten ausgespäht. In seinem Geständnis im aktuellen Fall hatte Kretsinger ausgesagt, den eigentlichen Einbruch in die Sony-Pictures-Server durchgeführt und dort mehr als eine Million gespeicherte Kundendaten kopiert zu haben.

Diese Daten habe er anschließend an andere LulzSec-Mitglieder weitergegeben, die sie online über die Website der Gruppe sowie über diverse soziale Netzwerke verbreitet hätten. Auch das zweite in den Vorfall verwickelte LulzSec-Mitglied, Raynaldo Rivera, bekannt unter dem Pseudonym „neuron“ wird laut PCWorld voraussichtlich am 16. Mai vor Gericht stehen. Er bekannte sich im Prozess ebenfalls als schuldig.

Als Informant im aktuellen Fall, der die beiden LulzSec-Mitglieder enttarnt haben könnte, gilt der frühere LulzSec-Anführer „Sabu“, der nach einer geheim gehaltenen Verhaftung dem FBI diente und so höchstwahrscheinlich seine eigene Haftstrafe reduzieren möchte. Laut Medienberichten beträgt die Höchststrafe für den gefassten LulzSec-Anführer, welcher mit bürgerlichen Namen Hector Xavier Monsegur heißt, bis zu 124 Jahre Haft. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass effektiv nur ein Bruchteil der Strafe verhängt wird.