Nvidia erweitert die GeForce-GT-700M-Serie

Wolfgang Andermahr
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Während die GeForce-GTX-700-Serie noch auf sich warten lässt, ist die mobile Sparte schon weiter - zumindest was die Bezeichnung anbelangt, denn technisch dürfte es am Ende kaum Parallelen geben. Mobil gibt es bereits längerem Notebooks mit GeForce GT 710M und 730M zu kaufen, heute kommen 720M, 735M, 740M, 745M und 750M hinzu.

Wie die GeForce GT 730M setzen die vier Varianten ab 735M auf eine vollaktivierte GK107-GPU mit 384 ALUs, die im Desktop-Markt auf der GeForce GT 640 und der GeForce GTX 650 zum Einsatz kommt.

Alle neuen GeForce-GT-700M-Modelle sind dabei erstmals mit „GPU-Boost 2.0“ ausgestattet, der dafür sorgen soll, dass die vom Notebookhersteller festgelegten Grenzen bei Leistungsaufnahme und Temperatur möglichst durchweg ausgenutzt werden, um die Leistung zu maximieren. Dafür ist es notwendig, dass Nvidia für jedes Notebook-Produkt zu Boost-Grenzen einzeln auslotet. Laut den Kaliforniern soll GPU-Boost 2.0 keine negativen Auswirkungen auf die Lautstärke haben und die Geschwindigkeit um bis zu 15 Prozent verbessern können.

GT 750M GT 745M GT 740M GT 735M GTX 660M
Performance
zur HD 4000
(3DMark 11)
6,3x 5,8x 5,3x 4,8x ?
GPU GK107 GK107 GK107 GK107 GK107
Shadereinheiten 384 384 384 384 384
GPU-Takt 967 MHz
+Boost
837 MHz
+Boost
980 MHz
+Boost
889 MHz
+Boost
835 MHz
GFLOPS 742 GFLOPS
+Boost
643 (?) GFLOPS
+Boost
752 (?) GFLOPS
+Boost
683 GFLOPS
+Boost
641 GFLOPS
Speicherschnittstelle 128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit
Speicherausbau (max.) 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB
Speichertyp DDR3/GDDR5 DDR3/GDDR5 DDR3/GDDR5 DDR3 GDDR5
Speichertakt (max.) 2.500 MHz 2.500 MHz 2.500 MHz 1.000 MHz 2.000 MHz
Speicherbandbreite (max.) 80 GB/s 80 GB/s 80 GB/s 32 GB/s 64 GB/s

Apropos Geschwindigkeit: Jede GeForce GT 700M soll der HD 4000 auf Intels Ivy-Bridge-CPU deutlich überlegen sein, die GeForce GT 750M sogar um den Faktor 6,3 (im Performance-Preset des 3DMark 11). Nvidia gibt auch Messwerte für den Leistungsdurchschnitt in Battlefield 3, Crysis 2, Just Cause 2, Dirt 3 sowie F1 2011 an. In wie weit die vier GeForce-Beschleuniger untereinander auf unterschiedliche Leistungsniveaus kommen, bleibt abzuwarten. Denn alle weisen 384 ALUs auf und abgesehen von der GeForce GT 735M können alle GPUs auf ein 128 Bit breites Speicherinterface (GT 735M: 64 Bit) zurückgreifen. Der Speichertakt liegt bei maximal 2.500 MHz (maximale 2.048 MB GDDR5- oder langsamerer DDR3-Speicher), nur bei der GeForce GT 735 ist dieser beschränkt auf 2.048 MB des Typs DDR3 bei bis zu 1.000 MHz.

Über die GPU-Taktraten kann die Differenzierung ebenfalls nicht vollzogen werden, denn die schnellere GeForce GT 745M taktet mit bis zu 837 MHz (plus Boost) langsamer als die GeForce GT 740M mit bis zu 980 MHz (plus Boost). Wir stehen zu diesem Thema bereits in Rücksprache mit Nvidia.

Anhand der technischen Spezifikationen lässt sich schnell erkennen, dass die GeForce-GT-700M-Serie sich nur in zwei Dingen von den GeForce-GT-600M-Vorgängern unterscheiden: Die Taktraten sind höher und es wurde auf allen Modellen eine Turbo-Funktion eingeführt.

Nvidia GeForce GT 700M

Neben den vier „Kepler-Karten“ gibt es noch ein fünftes Modell, die GeForce GT 720M, die jedoch noch auf der älteren Fermi-Architektur basiert (und dennoch im 28-nm-Prozess bei TSMC hergestellt wird). Das Modell setzt sich aus 96 ALUs zusammen und taktet mit 938 MHz. Obwohl es sich nicht um eine Kepler-Karte handelt, ist dennoch die GPU-Boost-Funktion aktiv. Die Karte reiht sich geschwindigkeitstechnisch zwischen der GeForce GTX 730M und der GeForce 710M ein – mit deutlicher Orientierung zu 710M.

Laut Nvidia wird die GeForce-GT-700M-Serie in Notebooks von Asus und Lenovo starten. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen zahlreiche weitere Hersteller folgen.