SchülerVZ wird Ende dieses Monats geschlossen

Przemyslaw Szymanski
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Im September 2012 verkaufte Holtzbrinck Digital die VZ-Netzwerke an das Investmentunternehmen Vert Capital, wobei der neue Besitzer damals noch mitteilte, alle drei Netzwerke weiter betreiben zu wollen. Dies scheint allerdings nicht für das einstige Vorzeigeprojekt SchülerVZ zu gelten.

Denn wie auf der Hilfeseite des sozialen Netzwerks für Schüler zu lesen ist, wird SchülerVZ am 30. April 2013 geschlossen. Zugleich sollen alle Daten der registrierten Mitglieder „vollständig und unwiederbringlich gelöscht“ werden. Das gilt für Bilder, Nachrichten, Links, Pinnwandeinträge und alle anderen Daten, die Nutzer bei SchülerVZ gespeichert haben. Somit haben Anwender also nur noch rund drei Wochen Zeit, ihre Daten zu sichern. In diesem Zusammenhang leistet der Betreiber in den FAQ des sozialen Netzwerks entsprechende Hilfestellung.

SchülerVZ war Ende Februar 2007 unter dem Dach der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gestartet. Es war nach StudiVZ das zweite Projekt der VZ-Netzwerke, zu denen auch das 2008 gestartete MeinVZ gehört. In seinen Spitzenzeiten hatte das Schülernetzwerk nach eigenen Angaben über fünf Millionen Nutzer zwischen 10 und 21 Jahren. Nach dem Start von Facebook in Deutschland im Jahr 2008 gerieten die VZ-Netzwerke jedoch zunehmend unter Druck, da viele Mitglieder zu dem neuen Konkurrenten abwanderten.

Ende 2011 versuchten die VZ-Netzwerke, die heute unter Poolworks firmieren, der Abwanderung mit einem neuen Design und neuen Funktionen, wie dem neuen geschützten Bereich „Meine Klasse“, entgegenzuwirken – doch der Erfolg blieb aus. In einem letzten Rettungsversuch wurde die Umbenennung im Juni 2012 von SchülerVZ in Idpool angekündigt, gleichzeitig sollte das soziale Netzwerk „perspektivisch über mehrere Stufen zu einem edukativen Angebot ausgebaut werden“.

Heute soll es bei SchülerVZ mehreren Berichten zufolge nur noch rund 200.000 Mitglieder geben. Für die beiden verbliebenen Netzwerke StudiVZ und MeinVZ, die zusammen angeblich noch auf rund eine Million Mitglieder kommen, sollen in den nächsten Wochen neue Angebote starten, wie die Betreiber gegenüber dem Spiegel erklärten. Den Anfang soll das vor Kurzem gestartete VZ Fotobuch machen, auf dem Nutzer Fotos hochladen und ihren Freunden zeigen können.