Telekom-Chef Obermann verteidigt Drosselpläne

Andreas Frischholz
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Die angekündigte Drossel-Klausel der Telekom führte zu lautstarkem Protest, dem sich auch die Bundesregierung anschloss. Telekom-Chef René Obermann hat nun auf den Brief von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler geantwortet und die Entscheidung gerechtfertigt.

In dem Schreiben an Rösler (PDF-Datei) verteidigt Obermann die Tarifänderungen. Mit Begriffen wie „Netzneutralität und Sicherstellung von Wettbewerb“ würden Kritiker versuchen, einen „Flatrate-Anspruch auf unbegrenztes Datenvolumen im Internet zu zementieren“. Auch die Telekom verfolge das Ziel eines „freien und offenen“ Internet, allerdings wolle man die Kunden „fair“ behandeln – und die Preisänderungen würden nur drei Prozent der Kunden treffen. Diese nutzen „zehn- bis 20-mal größere Datenmengen als ein durchschnittlicher Kunde, der 15 bis 20 Gigabyte pro Monat verbraucht“, so der Telekom-Chef.

Er ging auch auf die Kritik ein, dass „Entertain“ nicht auf das Datenvolumen angerechnet werde, benachteilige Wettbewerber. Laut Obermann nutze Entertain zwar IP-Technologie, allerdings handele es sich nicht um einen typischen Internetdienst, stattdessen sei das Angebot eine „von den deutschen Landesmedienanstalten durchregulierte separate Fernseh- und Medienplattform“ – und für diese müssten Kunden auch ein zusätzliches Entgelt zahlen. Internetdienste wie Videoload.de oder die Telekom-Cloud würden hingegen genauso auf das Datenvolumen angerechnet wie entsprechende Angebote der Konkurrenten.

Ob diese Antworten dazu führen, die rigorose Kritik von Nutzern, Web-Diensten und Politikern zu besänftigen, darf indes bezweifelt werden.