Corning stellt neues „Lotus XT Glass“ vor

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem Corning im August 2012 sein nur 0,1 Millimeter dickes „Willow Glass“ und Anfang dieses Jahres die dritte Version seines bei vielen Smartphones und Tablets eingesetzten „Gorilla Glass“ vorgestellt hat, präsentierte das in New York ansässige Unternehmen nun das neue „Lotus XT Glass“.

Der eigentliche Vorgänger ist das „Lotus Glass“, welches seit 2011 angeboten wird, jedoch die Kundenwünsche in Bezug auf Stückzahl und Eigenschaften nicht immer erfüllen konnte, weshalb der US-amerikanische Hersteller nun mit der XT-Version nachlegt. Die Vorteile des neuen Lotus-Glases liegen in der thermischen Stabilität: Beispielsweise gibt der US-amerikanische Konzern im Datenblatt des Lotus-XT-Glases geringere Gewichtsverluste bei chemischen Prozessen an und führt um circa 30 bis 40 Grad Celsius höhere Temperaturen für verschiedene Viskositätspunkte auf.

Die verbesserten thermischen Eigenschaften führen auch dazu, dass das Glas bei hohen Temperaturen ohne größeren, ungewollten Verformungen verarbeitet werden kann. Das Ergebnis sei laut Corning ein energieeffizientes Anzeigegerät, welches über eine hohe Auflösung, schnelle Reaktionszeiten und eine helle Bildqualität verfüge. Genaue Änderungen an der Rezeptur gibt das Unternehmen nicht preis.

Corning verspricht mit der neuen Glas-Generation Erleichterungen für Displayhersteller, die dünnere und trotzdem widerstandsfähige Produkte ermöglichen. Corning bietet das Glas in insgesamt sechs verschiedenen Stärken zwischen 0,4 und 0,7 Millimetern an, wobei die Fertigungstoleranz den Herstellerangaben zufolge bei 0,02 Millimetern liegen – den seit 2011 angebotenen Vorgänger gibt es hingegen nur in vier unterschiedlichen Stärken von 0,5 bis 0,7 Millimetern. Die maximale Größe eines Lotus-XT-Glases wird im Datenblatt mit 220 x 250 Zentimetern angegeben.

Anwendung findet das „Lotus XT Glass“ bei OLED- oder LCD-Bildschirmen, die entweder auf der LTPS- (Low-temperature polycrystalline silicon) oder der TFT-Technologie basieren. Welche Hersteller das Lotus-XT-Glas in ihren Geräten verbauen werden, ist zu diesem Zeitpunkt jedoch noch unbekannt.