'txtr Beagle E-Book-Reader im Test: Ohne Akku gegen Kindle & Co.

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Michael Schäfer
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Bedienung und Lesen

Hat der Benutzer das Übertragen der Bücher erst einmal hinter sich gebracht, steht dem eigentlichen Gebrauch des Readers, nämlich dem Lesen von Büchern, nichts mehr im Wege. Doch auch hier muss der Nutzer Einschränkungen hinnehmen, denn anscheinend hat der Hersteller seinen Slogan „read | only“ ein wenig zu genau genommen.

'txtr Beagle in der Seitenansicht
'txtr Beagle in der Seitenansicht

So ist es im Reader selbst nicht möglich, Lesezeichen zu setzen, um später bestimmte Stellen wieder finden zu können. Auch fehlt ein Inhaltsverzeichnis oder eine andere Möglichkeit, schnell zu bestimmten Seiten zu gelangen. Um noch einmal auf Thomas Mann zurückzukommen: Hat der Leser das physische Buch daheim ohne Beagle bis zu Hälfte gelesen und möchte dies im Urlaub über den Beagle fortsetzen, wird dies ein schwieriges Unterfangen. Zwar wird ihm am unteren Rand des Bildschirmes angezeigt, an welcher Stelle er sich im Buch gerade ungefähr befindet, doch dient diese Anzeige eher dem Verhältnis zwischen dem gelesenen und dem ungelesenen Teil des Buches. Auch wenn durch Halten der Blättertasten schneller durch das Buch geblättert werden kann, die richtige Seite zu finden, könnte sich als schwierig erweisen.

Auch fehlen dem Reader sämtliche gängigen Einstellungsmöglichkeiten. Natürlich sind die fehlenden Einstellungen bezüglich der Schriftgrößen und -arten sowie den Abständen der Zeilen, Absätzen und Seitenrändern dem Umstand des verwendeten Raw-Formates geschuldet, aber auch der Kontrast des Bildschirmes kann nicht geändert werden. So kann der Leser lediglich das Gerät ein- oder ausschalten, den Bluetooth-Modus aktivieren, blättern oder Bücher auswählen. Wenigstens merkt sich der 'txtr Beagle beim Buchwechsel die Stelle, an der aufgehört wurde zu lesen, sodass bei erneutem Aufrufen des Buches diese Stelle direkt angezeigt wird.

Das Display selbst präsentiert sich als gut lesbar, auch Bilder werden gut dargestellt, trotzdem sollte aufgrund der nur vorhandenen acht Graustufen nicht zu viel erwartet werden. Bei jedem Umblättern invertiert der Reader, womit eine Fragmentbildung verhindert wird. Bei der Blättergeschwindigkeit braucht sich der 'txtr Beagle nicht vor anderen Readern zu verstecken, auch wenn dieser Umstand natürlich vor allem der Raw-Konvertierung zuzurechnen ist.

Schriftbild des 'txtr Beagle
Schriftbild des 'txtr Beagle

Anders verhält es sich beim Schriftbild. Hier zeigt sich, dass die Konvertierung nicht sehr genau arbeitet. Bei genauerem Hinsehen entdeckten wir immer wieder einen Versatz der Buchstaben in einer Zeile von ein bis zwei Pixeln von der Grundlinie aus nach oben, was das gesamte Schriftbild unruhig erscheinen lässt. Auch scheint der Algorithmus Bücher automatisch auf Blocksatz umzuwandeln, wodurch es mitunter vorkam, dass Überschriften nicht linksbündig formatiert wurden.

Anders verhielt es sich mit der automatischen Trennung der Wörter. Diese funktionierte bei unserem Test zuverlässig und leistete sich keine Schnitzer.