Apple äußert sich zu Prism-Vorwürfen

Ferdinand Thommes
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Nun hat sich auch Apple zu den Presseberichten rund um den Datenskandal Prism geäußert. Der Konzern war, wie unter anderem Google, Facebook, Microsoft, beschuldigt worden, Kundendaten bereitwillig an die NSA herausgegeben zu haben. Apple bestreitet dies nun und legt einige Zahlen zu Regierungsanfragen auf Datenherausgabe vor.

Das Unternehmen stellt in der heutigen Stellungnahme klar, dass kein Geheimdienst Zugriff auf die Firmenserver habe oder je hatte, und dass jeder, der Auskunft zu Kundendaten wünscht, einen Gerichtsbeschluss vorlegen muss. Nach Microsoft und Facebook legt nun auch Apple Zahlen vor, nachdem der Generalstaatsanwalt absolute Zahlen im aggregierten Zustand erlaubt hatte. Die wenig aussagekräftigen Daten besagen, dass die Anfragen an Apple, die sowohl National Security Letter (NSL) als auch Anfragen nach dem Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) enthalten, sofern solche ausgestellt wurden, sich in etwa im gleichen Größenrahmen wie bei Microsoft und Facebook bewegen.

Zwischen den 1. Dezember 2012 und dem 31. Mai 2013 hat Apple demnach zwischen 4.000 und 5.000 Anfragen von US-Behörden erhalten. Diese betrafen rund 9.000 bis 10.000 Kundenkonten oder Geräte und sowohl kriminalistische Untersuchungen als auch nationale Sicherheitsbelange. Ein Großteil, so Apple, betreffe aber polizeiliche Ermittlungen zu Diebstählen, Einbrüchen und anderen kriminellen Delikten, der Suche nach vermissten Kindern und ähnlichem mehr.

Apple betont, dass in jedem Fall die juristische Abteilung die Anfragen prüft, und, falls legitim, den der Anfrage entsprechend kleinstmöglichen Datensatz herausgibt. Daten von iMessage und FaceTime sind per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt und nur für die jeweiligen Gesprächspartner sichtbar. Darüber hinaus speichert Apple nach eigenen Aussagen keine Kartensuchen oder sonstigen geografischen Daten über seine Kunden, auch Daten von Siri werden demnach nicht gespeichert.

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