Facebook gibt Millionen von Telefonnummern preis

Michael Schäfer
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Durch einen Fehler in einer Datenbank bekamen rund sechs Millionen Nutzer des Sozialen Netzwerkes Zugriff auf Telefonnummern oder E-Mail-Adressen ihrer Kontakte. Betroffene Nutzer sollen bereits per E-Mail informiert worden sein.

Dem Facebook-eigenen Account zufolge soll der Fehler bei Betroffenen „zusätzliche E-Mail-Adressen oder Telefonnummern für ihre Kontakte oder Leute, mit denen sie anderweitig in Verbindung stehen “ verraten haben. Laut einer Facebook-Sprecherin soll die Datenpanne aber weniger als ein Prozent der gesamten Facebook-Mitglieder betreffen. Zudem seien Aufsichtsbehörden in den USA, Kanada und Europa informiert worden. Betroffene Nutzer sollten ebenfalls bereits eine E-Mail über die Problematik in ihrem Postfach finden.

Betroffen von dem Fehler sind laut Aussagen von Facebook nur Mitglieder, welche ihr Adressbuch auf Facebook hochgeladen haben. Wenn diese zudem eine Kopie der Facebook-Daten über „Lade deine Informationen herunter“ anlegten, wurde somit ein Datensatz heruntergeladen, welcher in einigen Fällen mehr Informationen enthielt, als der jeweilige Nutzer überhaupt hätte erfahren dürfen. Laut Facebook liege der Fehler in einem Modul, welches die Kontaktinformationen anderer Mitglieder abgleicht, um Freundschaftsempfehlungen zu erstellen. Die Informationen sollen in den meisten Fällen jedoch nur an jeweils eine andere Person weitergegeben worden sein, eine aktive Ausnutzung des Fehlers sei seitens Facebook nicht erkennbar gewesen.

Auf das Problem aufmerksam geworden ist jedoch nicht Facebook, sondern ein externer Softwarefachmann, welcher das Unternehmen im Rahmen des „White Hat“-Programmes informierte. Facebook habe laut seiner Sprecherin anschließend sofort das besagte Modul zum Informationsdownload offline gestellt und den Fehler behoben. Bei der Aussage, dass die Auswirkungen des Problems minimal seien, da nur Informationen an Personen weitergeleitet wurden, mit denen die Betroffenen bereits in Kontakt stehen, darf sich Facebook jedoch nicht über das Gefühl seitens der Betroffenen wundern, dass der Konzern versuchen würde, das Problem herunterzuspielen.

Die gesamte Problematik sollte zudem nicht darüber hinwegtäuschen, dass Facebook anscheinend alle hochgeladenen Adressbücher zu einer großen Datenbank verknüpft. Führt man sich die Zahl der angeblich aktiven Facebook-Benutzer von 1,1 Milliarden vor Augen, wird schnell klar, über welche Informationsfülle das Unternehmen Facebook verfügt.

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