Kopierschutz von Adobe Creative Cloud unwirksam

Michael Schäfer
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Einen Tag nach dem offiziellen Start von Adobes neuem Abonnement-Modell Creative Cloud ist dessen Kopierschutz, welcher eine illegale Weitergabe der Software verhindern soll, bereits unschädlich gemacht worden.

Als Adobe Anfang Mai mitteilte, sein bisheriges Abo-Modell erweitern und dieses als alleinige Vertriebsstruktur seiner neuen Creative Cloud etablieren zu wollen, erntete das Unternehmen mit dieser Entscheidung nicht nur Zuspruch. Neben größeren Einnahmen durch eine engere Bindung der Nutzer an das Unternehmen dürfte sich Adobe von der neuen Maßnahme auch eine Eindämmung der sich im Umlauf befindlichen illegalen Kopien seiner Software versprochen haben. Zwar lässt sich das neue Paket durchaus auch offline nutzen, trotzdem muss sich dieses zumindest alle 30 Tage mit einem Adobe-Server verbinden.

Dieser Schritt dürfte dem Bildbearbeitungsspezialisten nun gründlich misslungen sein. Nicht mehr als einen Tag hat es gedauert, bis die jetzt veröffentlichte erste Version der neuen Software-Lösung auf einschlägigen Seiten aufgetaucht ist.

Viel Aufwand scheint Adobe bei der Implementierung des neuen Kopierschutzes nicht aufgebracht zu haben, lässt sich dieser doch angeblich in ähnlicher Weise umgehen wie bereits in den Creative-Suite-Paketen. Zwar fehlt bei den Programmen die Cloud-Anbindung und die Möglichkeit zur Synchronisation der diversen Geräte, doch dies dürfte für die illegalen Benutzer zu verschmerzen sein.

Die Überwindung des Kopierschutzes könnte für Adobe zu einem Problem werden, auch wenn das Unternehmen vor einigen Tagen vermelden lies, dass mittlerweile über 700.000 Abonnenten sich für die Creative Cloud entschieden haben, davon alleine über 220.000 im letzten Quartal.