Oracle steigert Gewinn, Anleger unzufrieden

Michael Schäfer
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Der Datenbank-Spezialist Oracle hat seine aktuellen Zahlen für das vierte Geschäftsquartal vorgelegt und konnte trotz gestiegenem Gewinn seine Anleger nicht überzeugen. Denn diese ziehen einen direkten Vergleich zum Konkurrenten und Erzrivalen SAP, der im Gegensatz zu Oracle bis zuletzt wachsen konnte.

So schaffte es Oracle nicht, das laufende Geschäft wieder auf die Erfolgsbahn zu lenken. In den Monaten März bis Mai stagnierte der Umsatz mit elf Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und auch auf das Fiskaljahr 2013 bezogen konnte das Unternehmen keine positive Bilanz vorweisen, stagnierte doch auch hier der Umsatz mit 37,3 Milliarden US-Dollar. Die Einnahmen aus dem operativen Geschäft beliefen sich laut den Angaben auf 5 Milliarden US-Dollar, womit diese um neun Prozent stiegen, die Gewinnmarge belief sich hierbei auf 46 Prozent.

Zulegen konnte der Konzern im Bereich der Neu-Lizenzen für Software und Abonnements für seine Cloud-Lösungen, welche um ein Prozent auf vier Milliarden US-Dollar stiegen, aber trotzdem weit hinter den eigenen Erwartungen zurückblieben. Ebenfalls gestiegen sind die Umsätze mit Lizenz-Updates und deren Service-Verträgen, mit denen das Unternehmen einen Umsatz von 4,4 Milliarden US-Dollar generieren konnte, was eine Steigerung von sechs Prozent bedeutet.

Weniger überzeugen konnte Oracle beim Hardware-Geschäft, welches das Unternehmen aus Redwood Shores vor einiger Zeit zukaufte, um dem Konkurrenten SAP weitere Geschäftsfelder streitig zu machen. Dieses fiel um 13 Prozent und konnte lediglich 849 Millionen US-Dollar beisteuern. Erfreulich entwickelten sich hingegen die Bereiche HCM Cloud, CRM Cloud und ERP Cloud, welche durch die Gewinnung von über 500 neuen SaaS-Kunden um 50 Prozent wuchs und mittlerweile einen Umsatz von rund einer Milliarde US-Dollar generiert. Dieser Zuwachs ist in der Hinsicht wichtig, da Oracle hier den Erzrivalen SAP hinter sich lassen konnte. Auch die Produkte Exadata, Exalogic, Exalytics, SPARC SuperCluster und andere „Engineered Systems“ konnten ein großes Wachstum von insgesamt 45 Prozent vorweisen.

Trotz der teilweise enormen Rückgänge konnte der bereinigte Gewinn im letzten Quartal dennoch um 10 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar ansteigen, was aber einer enormen Kosteneinsparung geschuldet war. Nach Verkündung der Zahlen reagierten Anleger enttäuscht, woraufhin der Aktienkurs um fast neun Prozent auf 30,30 US-Dollar sank, auch wenn das Unternehmen vorher die Dividende verdoppelt hatte.

Der Konzern gab des Weiteren bekannt, dass er weitere eigene Aktien zu einem Gesamtwert von bis zu zwölf Milliarden US-Dollar zurückkaufen will, zudem kündigte Oracle an, zum 15. Juli den Börsenplatz zu wechseln. Ab diesem Zeitpunkt sollen die Unternehmensaktien nicht mehr wie bisher an der NASDAQ, sondern an der New York Stock Exchange gehandelt werden.