Android 4.3 im Detail und Benchmarks

Michael Schäfer
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Mit dem Nexus 7 der zweiten Generation, welches gestern Abend von Google vorgestellt wurde, startet auch die Veröffentlichung von Android 4.3. Neben weiteren Kontrollmöglichkeiten der Multiuserfunktion erhält das freie mobile Betriebssystem auch Unterstützung für OpenGL ES 3.0.

So lässt sich in der neuen Nutzerverwaltung die Verwendung des Tablets für Benutzer nun einschränken, wodurch bestimmte Apps gesperrt oder In-App-Käufe unterbunden werden können, unberechtigte Zugriffe auf Pin-Codes oder E-Mail-Konten werden so ebenfalls verhindert. Dies bietet vor allem Eltern die Möglichkeit, die Tätigkeiten ihrer Kinder auf dem jeweiligen Gerät einzuschränken. Zudem bietet die neue API auch Entwicklern Funktionen zur Nutzerverwaltung an, welche direkt in die Applikation integriert werden können.

Nach wie vor gibt es jedoch in der Nutzerverwaltung keinen gemeinsamen Speicherplatz, auf den alle Nutzer zugreifen können, um zum Beispiel vorhandene Bilder unter allen Konten anzuschauen. Eine weitere Verbesserung stellt der schnellere Wechsel zwischen den Benutzerkonten dar.

Android 4.3 - Restricted Profiles
Android 4.3 - Restricted Profiles

Eine weitere Neuerung ist in der Unterstützung von OpenGL ES 3.0 zu finden. Mit der neuen Implementierung, welche viele Funktionen aus OpenGL 3.3 und 4.0 übernimmt, soll das Rendern von 3D-Grafiken über die GPU effizienter gestaltet werden. So soll es unter anderem in Zukunft möglich sein, verdeckte Bildpunkte zu erkennen und diese von der Berechnung auszuschließen, was wiederum Ressourcen spart. Zudem wird eine Texturkompression nach ETC2/EAC unterstützt.

Ebenfalls neu ist die Unterstützung von Bluetooth Low Energy, seit 2011 Bluetooth SMART genannt, womit der Stromverbrauch durch kürzere Aufbauzeiten für die Übertragung reduziert werden soll. Nativ wurde diese Funktion bisher nicht von Android unterstützt, einzelne Hersteller implementierten diese jedoch in ihren angepassten OS-Versionen. Weitere Veränderungen im Bereich Bluetooth finden sich im AVRCP (Audio Video Remote Control Profile), welches ebenfalls mit Android 4.3 eingeführt wird. Verbessert wurde zudem der Energieverbrauch der Standortbestimmung über WLAN, welche nun im Hintergrund läuft und auch bei ausgeschalteter Drahtlosverbindung funktioniert, da WLAN in diesem Fall nur kurzzeitig und situationsabhängig aktiv ist.

Über die im Zuge der Vorstellung von Google Cast vorgestellte DRM API bietet Google Anbietern von Streaming-Diensten die Möglichkeit, ihr eigenes Rechtemanagement in Android einzusetzen. Ein erster Partner dafür ist der US-amerikanische Anbieter Netflix.

Des Weiteren verfügt Android 4.3 nun über eine automatische Vervollständigung des Zahlenwählfeldes (T9). Hierbei werden nach Eingabe von Nummern oder Buchstaben automatisch die dazugehörigen Telefonnummern angezeigt. Auch an den Eingabefunktionen hat Google Verbesserungen vorgenommen: So soll sich die Texteingabe über die Android-eigene Tastatur in Zukunft einfacher gestalten, zudem wurden die Latenzzeiten von Steuerungsfeldern in Spielen verringert. Die von Android unterstützten Sprachen wurden zudem um Hebräisch, Arabisch, Afrikaans, Swahili und Zulu erweitert.

Eher interessant für Filmfreunde, welche ihre bewegten Bilder auch mobil anschauen wollen, dürfte die neue Virtual-Surround-Sound-Funktion sein, welche auf der Fraunhofer-Cingo-Mobile-Audio-Technologie beruht und aktuell nur Nexus-Geräten mit Android 4.3 zur Verfügung steht. Ob Geräte andere Hersteller folgen werden, ist noch nicht bekannt.

Android 4.3 steht ab sofort für beide Generationen des Nexus 7, das Nexus 10, das Nexus 4 sowie das Galaxy Nexus zur Verfügung. Da die neuen Updates jedoch in Wellen verteilt werden, kann es etwas dauern, bis jeder Nutzer eine Benachrichtigung für das Update erhält. Sogenannte Factory Images der genannten Nexus-Geräte sind ebenfalls bereits erhältlich. Hierbei sollte beachtet werden, dass im Unterschied zum eigentlichen OTA-Update solch eine Installation alle vorhandenen Daten auf dem Gerät löscht.

Benchmarks

Auf dem Google Nexus 4 konnten wir bereits erste Benchmarks mit Android 4.3 durchführen und dabei einen leichten Leistungszuwachs feststellen, von dem im Alltag aber weniger zu spüren ist. Das Nexus 4 fühlt sich insgesamt nur minimal schneller an. Was aber mit dem Update zumindest auf diesem Gerät besser funktioniert, ist die Touch-Sensorik. Dank eines neuen Treibers reagiert das Display nun etwas empfindlicher auf Eingaben. Außerdem konnte im GLBenchmark die Leistung im Vergleich zu Android 4.2 deutlich gesteigert werden.

CF-Benchmark
  • CF-Benchmark:
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      13.839
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      13.291
Einheit: Punkte
Geekbench
  • Insgesamt:
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      2.253
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      2.133
  • Integer:
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      1.644
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      1.456
  • Floating Point:
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      3.797
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      3.468
  • Memory:
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      1.746
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      1.467
  • Stream:
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      606
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      556
Einheit: Punkte
GLBenchmark
  • GLBenchmark 2.5 Egypt HD (C24Z16, 1080p):
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      39
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      23
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Linpack for Android (Multi)
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      223,400
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      204,693
Einheit: MFLOPS
Linpack for Android (Single)
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      70,626
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      67,390
Einheit: MFLOPS
BrowserMark 2.0
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      2.043
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      1.791
Einheit: Punkte
SunSpider 0.9.1
    • Google Nexus 4 (Android 4.3)
      1.401,4
    • Google Nexus 4 (Android 4.2.1)
      1.893,5
Einheit: Millisekunden
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