Kobo Aura HD im Test: E-Book-Reader mit hoher Auflösung

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Michael Schäfer
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Fazit

Kobo hat mit dem Aura HD die Messlatte für nachfolgende Geräte ein wenig höher gelegt, der E-Book-Reader selbst kann überzeugen. Das Umfeld ist am Ende das, was uns Sorgen bereitet.

Das Lesen mit dem Aura HD macht Spaß, keine Frage. Aber das macht das Lesen mit anderen E-Book-Readern zum größten Teil auch. Die hohe Auflösung stellt eine geringfügige Steigerung der Darstellungsqualität gegenüber den Geräten der Mitbewerber dar, ob sie den höheren Anschaffungspreis jedoch rechtfertigt, muss der Käufer selbst entscheiden. Fest steht aber, dass die Vorzüge des neuen Displays nicht so deutlich ausfallen, wie es uns die Werbung Glauben machen möchte. Immerhin: Das größere Display sorgt in jedem Fall dafür, dass der Leser weniger blättern muss.

Die Beleuchtung des Aura HD ist gut, aber nicht überragend. Bei unseren Messungen fielen deutliche Schwankungen in der Ausleuchtung auf und auch der Kontrastwert kann nur als gutes Mittelmaß bezeichnet werden. Dass diese Werte für ein entspanntes Lesen mehr als ausreichen, zeigt wiederum deutlich, auf welchem Niveau sich E-Book-Reader mittlerweile allgemein bewegen.

Vorbildlich hingegen ist die große Zahl an Möglichkeiten bezüglich der Leseeinstellungen: Hier kann der Leser Einfluss auf nahezu die komplette Darstellung nehmen. Viele kleine Zusatzprogramme wie das Wörterbuch, der Notizblock oder auch Spiele runden die Qualität des Aura HD ab.

Die „Kobo Desktop“-Software und die umständliche Organisation der E-Books auf dem System wiederum hinterlassen keinen guten Eindruck. Der Kobo-Desktop dient anscheinend lediglich dazu, dem Kunden einen Shop auf den PC zu zaubern und gekaufte Bücher in der Kobo-Cloud zu verwalten, denn das eigentliche Organisieren der Bücher erfolgt auf dem Reader selbst. Hier bietet die Konkurrenz wesentlich einfachere Möglichkeiten. Vom Darstellen von PDF-Dateien auf dem Aura HD raten wir ab.

Über den ganzen positiven wie auch negativen Eigenschaften des Kobo Aura HD thront jedoch der Registrierungszwang. In einer Zeit, in der fast jeden Tag von neuen Datenpannen und Diebstählen bei Firmen berichtet wird, ist ein Zwang zur Registrierung und die damit verbundene Preisgabe persönlicher Daten ohne erkenntlichen Grund für uns nicht nachvollziehbar. Es mutet schon grotesk an, welche Methoden Unternehmen aufwenden, um an Daten ihrer Kunden zu kommen und diese so weit wie möglich an sich und das dazugehörige Ökosystem zu binden. Zwar kann diversen Quellen zufolge aktuell die Anmeldung auch mit Pseudodaten erfolgen, ob dies sich jedoch mit den AGB seitens Kobo verträgt, darf bezweifelt werden.

So können wir in der Causa Kobo Aura HD nicht zu einem eindeutigen Ergebnis gelangen und überlassen es dem Käufer, welchen Preis – im doppelten Sinne des Wortes – er für einen guten E-Book-Reader zu zahlen bereit ist.

Kobo Aura HD

Verfügbarkeit & Preise

Der Kobo Aura HD ist für um die 170 Euro bei verschiedenen Bezugsquellen in den Farben Espresso, Elfenbein und Onyx zu erstehen.

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