NSA-Überwachung verunsichert Internet-Nutzer

Andreas Frischholz
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Allmählich zeichnet sich ab, welche Folgen die NSA-Überwachung auf das Verhalten der Nutzer hat. Zumindest in Deutschland sinkt das Vertrauen in die Sicherheit von persönlichen Daten im Internet, wie eine aktuelle Studie des IT-Branchenverbands Bitkom zeigt.

Demnach vertreten zwei Drittel der Befragten die Ansicht, dass ihre Daten im Netz gefährdet sind. Ein deutlicher Anstieg gegenüber 2011, als 55 Prozent der Befragten angaben, ihre Daten wären im Netz eher oder völlig unsicher. Vor allem die Einschätzung „völlig unsicher“ wird nun von wesentlich mehr Nutzern geteilt. Zudem stimmen nur noch 27 Prozent der Aussage zu, dass ihre Daten im Netz eher sicher sind – 2011 lag der Wert noch bei 36 Prozent. Dass persönliche Daten im Netz „sehr sicher“ sind, glaubten sowohl 2011 als auch 2013 ohnehin nur eine Minderheit.

Die Ergebnisse für das Jahr 2013 stammen aus einer Umfrage aus der letzten Woche. In dieser wurden 1.000 Internetnutzer ab 14 Jahren gefragt, wie sie die Sicherheit ihrer persönlicher Daten im Internet bewerten.

Wie sicher sind persönliche Nutzerdaten?
Angaben in Prozent
Kopf A 2013 2011
Sehr sicher 2 6
Sicher 27 36
Eher unsicher 39 43
Völlig unsicher 27 12
Weiß nicht 5 3

Bitkom-Präsident Dieter Kempf bezeichnet die Zahlen als Alarmsignal. So schnell wie möglich müsste eine „größtmögliche Transparenz“ geschaffen werden, um einem Vertrauensverlust entgegenzuwirken. „Die Internetnutzer wollen und brauchen Klarheit und Wahrheit“, so Kempf. Damit spricht der IT-Verband die Sorge zahlreicher Internet-Unternehmen an, die angesichts der allem Anschein nach umfassenden Netz-Überwachung durch Geheimdienste befürchten, dass Nutzer künftig wesentlich vorsichtiger und argwöhnischer mit ihren Diensten umgehen. Einzig die IT-Sicherheitsbranche erwartet steigende Umsätze.