Loewe will mit Partner in China günstiger werden

Jan-Frederik Timm
159 Kommentare

Der deutsche Hersteller von Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik Loewe hat am Mittwoch eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Hisense bekannt gegeben. Die Nutzung von Synergien bei Einkauf, Produktion, Entwicklung und Vertrieb soll Loewe-Produkten niedrigere Preissegmente zugänglich machen.

Die strategische Partnerschaft mit Hisense ist ein zentraler Meilenstein in der weiteren Restrukturierung von Loewe“, so Matthias Harsch, Vorstandsvorsitzender der Loewe AG. Loewe erhalte durch die Partnerschaft darüber hinaus „einen kontinuierlichen Zugang zu neuesten Grundlagen-Technologien“. Befürchtungen, der bisherige Produktionsstandort in Deutschland könnte durch den Schritt gefährdet sein, versucht Harsch bereits im Keim zu ersticken: „Das stärkt auch den Produktionsstandort Kronach, den wir weiter zur Manufaktur für höchst individuelle Home Entertainment Systeme ausbauen werden.“ Die von Loewe bekannten, hochpreisigen Geräte werden demzufolge vorerst weiterhin aus Deutschland kommen, günstigere Produkte hingegen in China gefertigt werden.

Für Hisense öffnet die Partnerschaft eine Tür nach Europa, zunächst wird Loewe exklusiv die Distribution von Ultra-HD-Geräten im „Testmarkt Österreich“ übernehmen. Später sollen Deutschland und die Benelux-Staaten hinzukommen. Auch wird Loewe Hisense Zugang zur hauseigenen Software für Fernsehgeräte gewähren.

Wiederholte Gerüchte, IT-Gigant Apple könnte an dem deutschen Traditionshersteller Loewe interessiert sein, dürften nach der Bekanntgabe der Kooperation vorerst nun keine Bestätigung finden.

Dass Loewe mit günstigeren Geräten neue und größere Käuferschichten erschließen muss, machten die zur Hauptversammlung am Mittwoch präsentierten Zahlen erneut deutlich. Nachdem der Hersteller im ersten Halbjahr des Jahres 2012 einen Umsatz von 125,6 Mio. Euro bei einem Verlust von 2,1 Mio. Euro erzielt hatte, konnten im ersten Halbjahr 2013 nur noch 76,5 Mio. Euro (-39 Prozent) eingenommen werden, der Verlust belief sich auf 24,2 Mio. Euro.