Steckkarte soll Thunderbolt mehr Zulauf verschaffen

Michael Günsch
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Intels Thunderbolt-Schnittstelle hat es nach wie vor schwer am Markt und gerät durch die Einführung von USB 3.1 mit ebenfalls 10 Gbit/s noch mehr unter Druck. Für eine stärkere Verbreitung von Thunderbolt könnten Erweiterungskarten für Mainboards sorgen, so ein aktueller Bericht.

Dass Thunderbolt noch immer alles andere als ein gängiger Standard bei PC-Hauptplatinen ist, verdeutlicht alleine ein Blick in den Preisvergleich: Von über 150 gelisteten „Haswell“-Mainboards sind gerade einmal sieben mit Thunderbolt-Port(s) bestückt.

VR-Zone spekuliert nun anhand von Dokumenten, dass Intel Thunderbolt mit Hilfe von PCI-Express-Steckkarten im PC-Bereich salonfähig machen will. Eine Grafik veranschaulicht das Konzept: Die Steckkarte im Low-Profile-Format mit PCIe-x4-Anschluss ist mit einem Thunderbolt-Controller („Falcon Ridge 2C“) bestückt. Zusätzlich zur Thunderbolt-Buchse an der Slot-Blende verfügt die Karte intern über einen DisplayPort-Eingang sowie einen universellen GPIO-Header. Angeblich handelt es sich dabei um ein ODM-Referenzdesign, auf dessen Basis Hersteller eigene Karten herausbringen sollen, so VR-Zone.

Intel Thunderbolt auf PCIe-Karte
Intel Thunderbolt auf PCIe-Karte (Bild: vr-zone.com)
Intel Thunderbolt auf Mainboards
Intel Thunderbolt auf Mainboards (Bild: vr-zone.com)

Die Controller-Bezeichnung „Falcon Ridge“ deutet auf die zweite Generation der Thunderbolt-Schnittstelle hin, die Intel im April mit verdoppelter Datenrate angekündigt hatte.

Womöglich basierte die auf der Computex 2013 gezeigte Nachrüstkarte „Thunderbolt EX“ von Asus auf diesem Konzept. Das Produkt ist allerdings bis heute nicht im Endkundenhandel erhältlich. Da laut den neuen Informationen offenbar „Thunderbolt 2“ mit 20 Gbit/s Verwendung finden soll, ist dies nicht verwunderlich, weil die nächste Generation erst ab 2014 erwartet wird.

Doch zumindest in diesem Jahr wird Thunderbolt kaum dem Nischendasein entrinnen können. Zuletzt hatte mit Acer ein großer Hersteller die Abkehr von Thunderbolt erklärt und im Gegenzug USB 3.0 favorisiert, da die Universalschnittstelle eine „exzellente“, „günstigere“ und ähnlich schnelle Alternative darstelle, die zudem weit verbreitet ist.

Ob sich die Situation 2014 mit der Einführung von „Thunderbolt 2“ und den kolportierten PCIe-Steckkarten ändern wird, bleibt abzuwarten und hängt unter anderem davon ab, ob bisherige Hürden wie ein langsames Zertifizierungsverfahren sowie nicht zuletzt der offenbar hohe Preis weiterhin im Weg stehen. Intel sieht zumindest öffentlich der Zukunft optimistisch entgegen.