HTC Desire 500 im Test: Ein faires Angebot in der Mittelklasse

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Sasan Abdi
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Multimedia

„Multimedia“, das betonten HTC-Vertreter zur Einführung des One immer wieder, ist für HTC mit Blick auf Alleinstellungsmerkmale ein wichtiges Thema – und das angeblich nicht nur in der Rhetorik. Aus diesem Grund durfte man gespannt sein, wie die Produktverantwortlichen diesen Aspekt beim Desire 500 handhaben würden.

Das Ergebnis kann sich alles in allem durchaus sehen lassen. Mit etwas Geduld und guten Lichtverhältnissen gelingen mit der 8-Megapixel-Kamera des Testkandidaten richtig gute Bilder. Und auch im bereits sehr herbstlichen Spätsommerlicht kann man sich nicht beklagen: Bei einer Sensorgröße von 1/3,2" und einer Blendenöffnung von f/2.0 muss sich die Kamera auch auf dem Papier nicht vor der Konkurrenz verstecken. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann auf einen LED-Blitz zurückgegriffen werden, der sich als nette Spielerei über fünf Blitzstufen automatisch an den Abstand zum Aufnahmeobjekt anpasst. Mit an Bord ist auch die mit Sense 5.0 eingeführte Kamera-Video-Option Zoe, die wir im Rahmen des Tests zum HTC One bereits ausführlich besprochen haben.

Für Videochat- und Selbstportrait-Freunde steht zudem eine 1,6-Megapixel-Frontkamera zur Verfügung, die bei Bedarf auch Videos in 720p aufnehmen kann. Nennenswertes Manko: Auch die Hauptkamera nimmt nur in dieser Qualität auf, was einen etwas überraschenden Abstrich darstellt – schade, dass HTC hier nicht Full HD spendiert.

Genauso schade ist, dass das so gewonnene Material aufgrund von fehlenden Anschlussmöglichkeiten und Standards nicht direkt auf einem Fernseher oder Monitor ausgegeben werden kann. Lokal abgespielt, entfalten zumindest die Videowerke ihre volle Ausstrahlungskraft aufgrund der geringeren nativen Auflösung nicht. In diesem Moment stört es deswegen garnicht, dass man die Videos nicht in 1.080p aufnehmen konnte.

Einen weiteren Vorteil hat die geringe Videoauflösung mit Blick auf die übersichtlichen Kapazitäten: Bei 4 Gigabyte internem Speicher ist der wichtigste Einschnitt, den man mit Blick auf den Preis akzeptieren muss, im Multimedia-Kontext eindeutig benannt. Nur gut, dass HTC dafür einen microSD-Kartenslot spendiert, über den bis zu 64 Gigabyte nachgerüstet werden können.

Kommunikation

Auch bei der Kommunikationsausstattung macht sich das Preissegment bemerkbar. Ausgefallene Standards wie LTE, NFC, HSPA+ oder NFC sucht man deswegen vergebens. Stattdessen verfügt das Desire 500 mit WLAN-n und Bluetooth 4.0 sowie UMTS inklusive HSDPA (bis zu 7,2 MBit/s im Download) über das, was man dieser Tage weitgehend als Standard bezeichnen würde.

Die Qualität der Telefonie bewegt sich auf gutem Niveau: Gesprächspartner gaben im o2-Netz an, ihr Gegenüber klar und ausreichend laut verstehen zu können, was auch umgekehrt der Fall war. Der Anrufaufbau funktionierte gewohnt schnell und reibungslos und auch Hintergrundgeräusche wurden sauber gefiltert, was bedeutet, dass sie minimiert wurden, ohne dass der Gesprächsführende wie „aus der Konserve“ klingt.

Laufzeiten

Ein in 45 nm gefertigter SoC, ein helles Display und ein Akku mit gängiger Kapazität von 1.800 mAh – schon bevor wir uns näher mit den Laufzeiten befassten, war davon auszugehen, dass das Desire 500 in dieser Hinsicht mit Problem zu kämpfen haben könnte.

Diese Prognose hat sich im Rahmen unserer anderthalbwöchigen Testzeit bestätigt: Der Testkandidat ist alles anderes als ein Langläufer. Dementsprechend reichte eine Ladung bei moderater Nutzung maximal anderthalb Werktage, was einen akzeptablen, aber ziemlich durchschnittlichen Wert bedeutet. Immerhin kann der Akku von täglichen Vielnutzern oder auf Reisen jederzeit gegen ein zusätzliches geladenes Exemplar getauscht werden.

Bestätigt wird dieser Eindruck auch durch unseren Videodauer-Test, bei dem das Desire 500 nur einen Platz im Mittelfeld einnimmt. Zugleich wird beim Blick auf die Graphen deutlich, dass das S4 mini als Tabellenführer auch hier – wie beim Display und der Performance – die Nase vorne hat.

Diagramme zum Videodauer-Test
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