Intel Core i7-4960X im Test: Pflichtprogramm. Keine Kür.

Volker Rißka
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Intel Core i7-4960X im Test: Pflichtprogramm. Keine Kür.

Einleitung

Satte 16 Monate nach der Indienststellung der ersten 22-nm-Prozessoren mit dem Codenamen „Ivy Bridge“ folgt am heutigen Tag der erste Schritt der High-End-Ableger. Sie werden schwerpunktmäßig im Server-Segment platziert, traditionell gibt es aber auch ausgewählte Desktop-Ableger.

Während die Prozessoren vom Typ „Ivy Bridge-EP/EN“ für das Server-Segment erst in einer Woche auf dem Intel Developer Forum 2013 offiziell vorgestellt werden, kann schon heute ein erster Blick auf „Ivy Bridge-E“ in Form des Core i7-4960X geworfen werden.

Was der brandneue Sechs-Kern-Prozessor im Vergleich zum Vorgänger Core i7-3960X und dem aktuellen Haswell-Flaggschiff Core i7-4770K leistet, klärt unser Test.

Überblick

Der Core i7-4960X ist das Flaggschiff der Prozessorserie mit dem Codenamen „Ivy Bridge-E“, die Intel als High-End-Desktop-Lösungen verkauft. Insgesamt gibt es wie beim Vorgänger zum Start drei Modelle, die sich generationsübergreifend nicht nur bei der Bezeichnung sondern auch bei den wesentlichen technischen Eckdaten sehr stark gleichen. Unterschiede gibt es nur bei den Taktfrequenzen sowie beim Speichertakt, der neuerdings im Standard DDR3-1866 arbeitet, weiterhin aber am Quad-Channel-Interface hängt.

„Ivy Bridge-E“ (i7-4000) und Vorgänger „Sandy Bridge-E“ (i7-3000)
Modell Kerne /
Threads
Takt /
mit Turbo
L3-Cache Speicher TDP Preis
Core i7-4960X 6 / 12 3,6 / 4,0 GHz 15 MB DDR3-1866 130 Watt $990*
Core i7-4930K 6 / 12 3,4 / 3,9 GHz 12 MB DDR3-1866 130 Watt $555*
Core i7-4820K 4 / 8 3,7 / 3,9 GHz 10 MB DDR3-1866 130 Watt $310*
Core i7-3970X 6 / 12 3,5 / 4,0 GHz 15 MB DDR3-1600 150 Watt $999
Core i7-3960X 6 / 12 3,3 / 3,9 GHz 15 MB DDR3-1600 130 Watt $999
Core i7-3930K 6 / 12 3,2 / 3,8 GHz 12 MB DDR3-1600 130 Watt $583
Core i7-3820 4 / 8 3,6 / 3,9 GHz 10 MB DDR3-1600 130 Watt $294
* Bei den Preisen für neue CPUs hat Intel zuletzt im Vorfeld mehrfach niedrige Angaben gemacht, die für eine Abnahme von 1.000 Exemplare für OEM-Hersteller oder vergleichbare Größenordnungen galten. Dort kostet ein Core i7-4770K auch heute „nur“ 317 US-Dollar, Intels öffentliche Endkunden-Preisliste (PDF) führt das Modell allerdings für 339 US-Dollar in der Tray-Variante, Boxed kostet es gar 350 US-Dollar. Die nun vorab genannten Preisempfehlungen von 310, 555 und 990 US-Dollar für die drei „Ivy Bridge-E“ dürften deshalb ebenfalls am Ende für Endkunden nochmals höher ausfallen.

Unter der Haube hat sich jedoch etwas mehr getan. Der Vorgänger mit dem Codenamen „Sandy Bridge-E“ wurde als native Acht- und Vier-Kern-Variante entwickelt, hier und heute gibt es einen einzigen Sechs-Kern-Die, der für die Quad-Core-Lösungen Core i7-4820K entsprechend kastriert wird.

Diese Anpassungen haben wirtschaftliche Auswirkungen. Bestand ein Core i7-3960X noch aus 2,27 Milliarden Transistoren, die eine nahezu quadratische Fläche von 435 mm² (20,8 mm × 20,9 mm) belegten, ist das Herz des Core i7-4960X nur noch 1,86 Milliarden Transistoren auf einer Fläche von 257 mm² (15,0 mm × 17,1 mm) groß. Dank der 22-nm-Fertigung unterbietet der native Sechs-Kern-Die mit dieser Fläche noch die des Quad-Core-Sandy-Bridge-E, dessen Die in 32-nm-Fertigung auf 295 mm² nur 1,27 Milliarden Transistoren unterbrachte.

Die-Shot von Intels Ivy Bridge-E mit sechs Kernen
Die-Shot von Intels Ivy Bridge-E mit sechs Kernen

Richtig interessant werden nach dieser Betrachtung also vor allem die echten Server-Prozessoren mit dem Codenamen Ivy Bridge-EP. Dort gibt es neben einem nativen Zehn-Kern-Die auch noch eine Lösung mit zwölf Kernen und einem bisher nicht dagewesenen Aufbau. Dazu aber erst in Kürze mehr.