Nach Geste kommt Sprache: Intel kauft Indisys

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem Intel im Juli dieses Jahres das auf Gestensteuerung spezialisierte israelische Unternehmen Omek übernommen hatte, hat sich der US-amerikanische Halbleiterhersteller nun im Bereich der Spracherkennung und -steuerung verstärkt.

Wie ein Vertreter des Chipherstellers gegenüber ZDNet bestätigt, hat der US-Konzern das spanische Start-Up Indisys bereits am 31. Mai dieses Jahres übernommen. Das in Sevilla ansässige Unternehmen bietet unter anderem Lösungen für die Erkennung natürlicher Sprache und sprachgeführter Dialoge an.

Die Übernahme, in deren Folge sich die Mehrheit der Indisys-Beschäftigten Intel angeschlossen haben sollen, stellt dabei keine große Überraschung dar, da der US-amerikanische Halbleiterhersteller über seine Investmentabteilung Intel Capital bereits seit Längerem mit Indisys zusammenarbeitet und dem spanischen Unternehmen beispielsweise im vergangenen Herbst eine Anschubfinanzierung in einer Höhe von über fünf Millionen US-Dollar zukommen ließ.

In Zeiten abnehmender Marktanteile von klassischen Desktop-PCs und Notebooks und der Verdrängung durch Smartphones und Tablets wird der Mobilfunkbereich für Intel immer bedeutender. Erst in der vergangenen Woche hatte Intel auf dem IDF 2013 in San Francisco mit Vorstellung der „Bay Trail“-Plattform und einem Ausblick auf den in 22 nm gefertigen „Merrifield“ abermals und mit Nachdruck zum Angriff auf Qualcomm und Co. geblasen.

Auch Microsoft arbeitet mit „Cortana“ an einer Alternative zu Google Now und Apples Sprachassistenten Siri. Zur Vorstellung von Windows Phone 8.1 soll diese Lösung zur Verfügung stehen.

Zu den konkreten Plänen für Indisys und den finanziellen Details der Akquisition macht Intel keine Angaben. TechCrunch zufolge soll Intel letztendlich mehr als 26 Millionen US-Dollar für das in Sevilla ansässige Unternehmen gezahlt haben.