Referenz für MPEG-3D-Audio kommt aus Deutschland

Jan-Frederik Timm
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Das deutsche Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen hat den Zuschlag für einen Referenzentwurf bei der Entwicklung des zukünftigen MPEG-3D-Audio-Standards erhalten. Die Forscher aus Erlangen konnten sich mit ihrem Entwurf auf Basis des Codecs „Extended HE-AAC“ gegen eine Reihe von weltweiten Mitbewerbern durchsetzen.

Zur Ausschreibung standen zwei Verfahren zur kanal-/objektbasierten und szenenbasierten Kodierung und Wiedergabe von 3D-Audio-Inhalten. Beim kanal-/objektbasierten Verfahren wird die Position von Objekten im Raum, bei der szenenbasierten hingegen ihre Position zueinander betrachtet. Der vom Fraunhofer Institut vorgelegte Entwurf deckt das kanal-/objektbasierte Verfahren ab und wurde von über 50 Testhörern in weltweit zehn verschiedenen Akustiklaboren auf Basis von über 41.000 Wertungen zum Sieger gekürt.

Der Endgültige Standard für MPEG-3D-Audio wird beide Verfahren zusammenführen und ist für das Frühjahr 2015 geplant. Von dem Standard sollen alle denkbaren künftigen Wiedergabesysteme profitieren: 3D-Heimkinosysteme mit Lautsprechern für 22.2-Kanal-Ton, 3D-Audiosysteme im Auto und Tablet-Computer und Smartphones, mit denen über Kopfhörer 3D-Sound wiedergegeben werden kann.

Akustiklabor des Fraunhofer Institutes
Akustiklabor des Fraunhofer Institutes