Ubuntu anonymisiert die Dash-Suche bei Drittanbietern

Ferdinand Thommes
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Die vor rund einem Jahr von Canonical eingeführten Shopping-Linsen, die beispielsweise Suchergebnisse von Amazon in der Dash anzeigen, werden jetzt weiter anonymisiert. Dies teilte auf Google Plus der Entwickler David Callé mit. Canonical tritt damit der Kritik entgegen, die Privatsphäre werde nicht ausreichend geschützt.

Bei ihrem Erscheinen vor rund einem Jahr im Rahmen von Ubuntu 12.10 wurden die Smart Scopes heftig kritisiert. Richard Stallman von der Free Software Foundation (FSF) ging soweit, Ubuntu als Spyware zu bezeichnen. Freie Software sei eigentlich gedacht, den Anwender vor bösartiger Software zu beschützen, nicht diese zu integrieren. Auch die Electronic Frontier Foundation kritisierte die Art der Implementation der Shopping-Linsen heftig. Canonical plant zukünftig bis zu 100 solcher Shopping-Linsen.

Canonical besserte nach, indem seit Ubuntu 13.04 die Möglichkeit besteht, die Suche bei Dritten nach der Installation generell abzuschalten. Außerdem wurden die Suchanfragen jetzt über Server bei Canonical abgewickelt. Das änderte aber nichts daran, dass beispielsweise beim Herunterladen der Vorschaubilder dann doch eine direkte Datenverbindung zu Amazon zustande kommt und der Internet-Händler das Suchverhalten einer Person direkt zuordnen kann. Dieses Verhalten wird laut Callé nun abgestellt, indem die Smart-Scope-Server auf dem Rückweg die Vorschaubilder anonymisieren, die bisher den direkten Weg von Amazon in des Anwenders Dash fanden.

Anonymisierung von Vorschaubildern
Anonymisierung von Vorschaubildern

Somit verbleiben nun die Daten zum Nutzerverhalten bei Canonical, was in Zeiten von unbegrenztem Datenhunger der Geheimdienste schlimm genug ist. Canonicals Privay Policy klärt darüber auf, welche Daten Canonical zu welchem Zweck von seinen Anwendern sammelt.