Samsung muss sich weiter von Android lösen

Jan-Frederik Timm
129 Kommentare

Überraschend offen hat sich Samsung über das unternehmenseigene Blog dazu geäußert, wie schwer es der Konzern hat, sich vom Wettbewerb abzuheben. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns vom Wettbewerb abheben. Aber sich über die Software abzuheben ist schwer.“ Der Grund: Android.

Viele unserer Wettbewerber nutzen Android [...], genau wie wir“, so J. Seo, bei Samsung verantwortlich für das neue Software Development Kit (SDK) für mobile Endgeräte. Zwar setze der Konzern mit der eigenen Oberfläche TouchWiz und eigenen Applikationen wie S Note seit Jahren darauf, trotz des Einsatzes von Android auch bei der Software einen erkennbar eigenen Weg zu beschreiten. Doch sei es weder „einfach, derartige Applikationen auf Basis von Android zu entwickeln“ noch wird Samsung allein eine kritische Masse an spezifischen Anwendungen entwickeln können.

Wir begreifen mittlerweile die Relevanz externer Entwickler“, resümiert Samsung und bringt es deutlich auf den Punkt: „Ohne sie wird es sehr schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben“.

J. Soe, Samsung Mobile SDK
J. Soe, Samsung Mobile SDK

Zwei Tage vor dem Start der ersten Entwicklerkonferenz aus dem Hause Samsung zeichnet sich damit deutlicher denn je ab, dass Samsung vorerst zwar nicht den Bruch mit Android wagen wird, wohl aber an einem eigenen Ökosystem mit nur auf Samsung-Geräten lauffähigen Applikationen arbeitet. Und das mit Nachdruck.

Auch Meldungen der letzten Tage, erstes Zubehör für mobile Endgeräte von Samsung sei nur noch mit offiziellem Zertifikat vollständig lauffähig, deuten darauf hin, dass der Konzern stärker als zuvor versucht, Kunden den Wechsel von Samsung zu einem anderen Hersteller mit Android-Betriebssystem weniger einfach zu gestalten. Ein Ziel, das konträr zur von Google verfolgten Strategie steht, die über den Einsatz von Google-Diensten auf allen Android-Geräten einen geräte- und herstellerübergreifenden Wechsel vereinfacht.