Cloud-Dienst Mega verlässt Beta-Phase

Ferdinand Thommes
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Neun Monate nach dem Start im Januar verlässt Kim Dotcoms neuer Speicherdienst Mega die Beta-Phase. Mega ist der Nachfolger des von den neuseeländischen Behörden unter Mithilfe des FBI geschlossenen File-Hosters Megaupload.

Die Nutzerschnittstelle von Mega sei in jeder Hinsicht verbessert worden, heißt es laut der Ankündigung im Blog der Mega-Webseite sowohl im Bezug auf Aussehen als auch auf die Geschwindigkeit. Diese sei vor allem für Anwender mit vielen Dateien und umfangreichen Ordnern nun wesentlich verbessert worden. Eine neue Erweiterung für Firefox verspricht zudem eine verbesserte Download-Geschwindigkeit und das Herunterladen im Batch-Modus ohne Einschränkungen bei der Größe der Dateien.

Megas CEO Vikram Kumar sagte gegenüber der Webseite TorrentFreak, Mega werde sich noch im Laufe dieses Monats in einen vollwertigen Dropbox-Konkurrenten verwandeln. Damit verweist er auf die geplante Veröffentlichung eines Synchronisations-Werkzeugs sowie einer App für iOS. Eine App für Android existiert bereits seit dem Sommer.

Kumar bestätigte die Zahl von fünf Millionen Nutzern und sagte, diese hätten bisher 435 Millionen Dateien auf die Server geladen. Das Unternehmen sei bisher bei 0,05 Prozent dieser Dateien zur Entfernung durch Löschanträge von Urheberrechts-Inhaber aufgefordert worden. Derzeit liegt das Datenaufkommen von Mega bei rund 160 Gigabit pro Sekunde und wird bei der derzeitigen Wachstumsrate in ersten Quartal 2014 die 500 Gigabit-Marke überschreiten.

Mega

Für das Jahr 2014 sind weitere Ergänzungen in Form mehrerer verschlüsselter Kommunikationsdienste geplant. Als Erstes soll ein sicherer Chat-Client erscheinen, der neben Text sowohl Audio wie auch Video beherrscht und direkt im Browser ohne Installation von Plugins laufen soll. Keine Rede ist hingegen von dem geplanten sicheren E-Mail-Dienst.

Mega ist im Begriff, sich – entsprechend dem Namenszusatz „The Privacy Company“ – vom File-Hoster zu einer sicheren Plattform für den Austausch von Daten aller Art zu wandeln. Dabei mag Mega zwar sicher sein, anonym ist es jedoch nicht. Wie Kumar betont, speichere das Unternehmen E-Mail-Adressen permanent und IP-Adressen entsprechend den Vorgaben der einzelnen Länder. In Deutschland liegt diese Zeitspanne bei sechs Monaten. Weitere Anonymisierung liege beim Anwender selbst, der zur Anmeldung eine Wegwerf-E-Mail-Adresse und zum Verbinden das Tor-Netzwerk nutzen könne, so Kumar.

Kim Dotcom, der weiterhin von der Auslieferung an die USA bedroht ist, gab seinen Chefposten bei Mega im September 2013 auf, um sich einer politischen Karriere in Neuseeland zu widmen und um sich besser auf den Rechtsstreit in den USA konzentrieren zu können.

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