Nachfrage nach PCs sinkt in diesem Jahr drastisch

Jirko Alex
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Die Menge der abgesetzten portablen und stationären PCs ist weltweit weiter rückläufig. In diesem Jahr wird die Veränderung der Absatzmengen gegenüber dem Vorjahr sogar besonders drastisch ausfallen, wie die International Data Corporation (IDC) in einer aktuellen Erhebung schätzt.

Um etwa 10,1 Prozent werde der Absatz von PCs in diesem Jahr gegenüber 2012 nachlassen, heißt es. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Rückgang der ausgelieferten Computer von weltweit 349,4 Millionen Geräte auf 314,2 Millionen Geräte. Die jüngste Hochrechnung der Absatzzahlen für 2013 fällt damit noch pessimistischer aus als die vorangegangene, die für dieses Jahr einen Rückgang in Höhe von 9,7 Prozent voraussagte. Auch für das nächste Jahr wird ein anhaltender Negativtrend erwartet, der allerdings nicht mehr so dramatisch ausfallen soll. Für 2014 wird ein Absatzrückgang von 3,8 Prozent gegenüber 2013 erwartet. Langfristig sollen die ausgelieferten Mengen relativ stabil bei 300 Millionen Geräten weltweit verbleiben.

Die schwachen Absatzmengen sind dabei nicht nur für einige Regionen der Welt symptomatisch, heißt es weiter. Anders als normalerweise üblich sank die Zahl der ausgelieferten PCs auch in den Regionen mit sogenannten aufstrebenden Märkten (Emerging Markets) gegenüber dem Vorjahr. Zwar wird erwartet, dass die Nachfrage in diesen Bereichen ab 2015 wieder leicht anzieht, zu vielmehr als der Kompensation der schwachen Absatzzahlen in den sogenannten reifen Märkten (Mature Markets) wird es aber nicht mehr reichen.

Interessant ist weiterhin, dass der historische Absatzrückgang vermutlich sogar noch größer ausgefallen wäre, wenn nicht viele Unternehmen einen Systemwechsel vollzogen hätten. So werden der Wechsel weg von Windows-XP-Systemen hin zu neueren Betriebssystemen und PCs sowie ein leichtes Wachstum auf dem Tablet-Markt als Gründe für den vergleichsweise geringen Absatzrückgang im kommerziellen Bereich genannt. Dieser beträgt Schätzungen zufolge in diesem Jahr etwa fünf Prozent gegenüber 2012. Im Gegensatz dazu brach der Absatz im Konsumentenbereich um 15 % ein.

Als Gründe für die rückgängigen PC-Absatzzahlen werden vor allem die mittlerweile hohe Leistungsfähigkeit sowie die geringe Aufgabenvielfalt der PCs genannt. Es gebe schlicht kaum Gründe, ein bestehendes PC-System durch ein neues zu ersetzen, heißt es. So sei es bisher nicht gelungen, den PC für mehr als den Konsum und produktive Anwendungen als Hauptmedium zu etablieren. Das führe allerdings dazu, dass die Lebenszeit des PCs kontinuierlich wachse, was wiederum Neuinvestitionen und ein Marktwachstum verhindere.

Für das meistverbreitete PC-Betriebssystem – Microsoft Windows – muss dieser Stillstand aber nicht gelten. Aufgrund der positiven Entwicklung des Tabletmarkts wird für das Windows-Ökosystem eine positive Entwicklung prognostiziert, wenngleich das Wachstum absolut gesehen eher klein ausfällt. Von zirka einer Million Windows-Tablets und -hybriden im Jahr 2011 über rund 7,5 Millionen Geräte in diesem Jahr soll der Markt für Windows-Tablets bis 2017 auf etwa 39,3 Millionen Geräte wachsen.