Telekom sagt DSL-Drossel offiziell wieder ab

Ferdinand Thommes
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Nach einem Urteil des Landgerichts Köln vom Ende Oktober dürfen Angebote mit einer Volumenbegrenzung nicht Flatrate heißen. Die Deutsche Telekom hat nun die Konsequenzen gezogen und schafft die ab 2016 geplante DSL-Drossel wieder ab. Alternativ werden nun einige neue Volumentarife eingeführt.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte der zum Jahresende ausscheidende Telekom-Chef René Obermann, die Telekom sowie die gesamte Branche habe viel falsch gemacht und dafür berechtigte Kritik erhalten. „Das war quasi eine Steilvorlage für alle Kritiker. So was fängt man heutzutage nicht mehr ein“, sagte Obermann dazu.

Wie die Telekom jetzt ihren Kunden mitteilt und wie aus der neuesten Leistungsbeschreibung Call & Surf (PDF) zu ersehen ist, bestehen hinsichtlich einer Volumenbegrenzung bei Flatrates keine Pläne mehr. In dem Schreiben an die Kunden heißt es klar: „Sie können Ihren Call & Surf Tarif weiterhin uneingeschränkt nutzen, also auch über 2016 hinaus das volle Flatrate-Vergnügen im Festnetz genießen.“

Die Telekom will in der Folge nun neue Volumentarife anbieten, die nicht mehr Flatrate heißen und entsprechend günstiger sind als die Flatrate ohne Volumenbegrenzung. Zudem soll das Preisgefüge für die Kunden transparenter werden. Insgesamt rechnet die Telekom zukünftig aufgrund der zu erwartenden starken Zunahme des weltweiten Datenvolumens mit einer Verteuerung der Flatrates. Deren Preise, erwartet das Unternehmen, wären dann nur noch wenige Kunden bereit zu zahlen, der Rest würde auf einen für sie zugeschnittenen Volumentarif wechseln.