106 Millionen Alt-Handys warten auf Entsorgung

Przemyslaw Szymanski
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Laut einer aktuellen Studie vom Branchenverband Bitkom werden in Deutschland erstmals insgesamt 106 Millionen Alt-Handys zu Hause aufbewahrt. Im Vergleich zum Jahr 2012 (85,5 Millionen Handys) bedeutet dies einen Anstieg von 24 Prozent, gegenüber 2010 mit 72 Millionen Alt-Geräten beträgt das Plus sogar 47 Prozent.

Des Weiteren geht aus der durchgeführten Umfrage – bei der 1.006 Personen ab 14 Jahren teilgenommen haben – hervor, dass 70 Prozent der befragten Personen mindestens ein ungenutztes Handy besitzen. Dies entspricht 53 Millionen Bundesbürgern. 24 Prozent der befragten Personen horten zwei nicht länger genutzte Handys oder Smartphones (2012: 23 Prozent), sieben Prozent haben drei Alt-Geräte (2012: 6 Prozent) und neun Prozent sogar vier oder mehr ausgemusterte Mobiltelefone (2012: 4 Prozent) zu Hause.Diese Zahlen führt der Verband vor allem auf die schnelle Entwicklung neuer Geräte zurück.

Durch die zahlreichen technischen Innovationen bei Smartphones und den rasant steigenden Absatz werden auch mehr Geräte ausgemustert. Handys enthalten aber viele wertvolle Rohstoffe, die in die Wertstoffkreisläufe zurückgeführt werden sollten.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder

Denn vor allem sind viele wichtige Metalle wie Gold, Silber und Kupfer enthalten, die mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent wiederverwertet werden können. Abgegeben werden können alte Geräte sowie Akkus kostenlos bei den regionalen Recyclinghöfen und zahlreichen Händlern. Aber auch die Deutsche Post bietet zur Entsorgung die sogenannte Electroreturn-Versandmarke an, die Nutzern kostenlos auf der Internetseite des Unternehmen zur Verfügung steht. Dabei nimmt die Deutsche Post generell jeden Elektroschrott sowie Druckerpatronen entgegen, solange die Maße eines Maxibriefs (353 × 300 × 50 Millimeter) nicht überschritten werden. Das gilt unter anderem für Handys, Digitalkameras oder Computerteile. Die Briefinhalte werden anschließend an die Alba Group weitergeleitet, welche die Schadstoffe entsorgt, wertvolle Rohstoffe aus dem Schrott gewinnt und diese an Elektronik-Hersteller weiterverkauft.

Abseits dessen bieten aber auch die großen Mobilfunkbetreiber portofreie Versandumschläge an, die in Internet angefordert oder in den Geschäften der Anbieter zur Verfügung stehen. Jeder siebte Handy-Besitzer (15 Prozent) nutzt den Angaben des Bitkom zufolge diese Möglichkeit der Entsorgung und gibt sein Altgerät beim Händler oder Mobilfunkanbieter ab. In den Hausmüll sollten aufgrund der Schadstoffe weder Mobilfunkgeräte noch die dazugehörigen alten Akkus.

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