BlackBerry: Fokus auf Geschäftsleute und Tastaturen

Mahir Kulalic
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Der kriselnde Hersteller BlackBerry möchte sich in Zukunft wieder hauptsächlich auf Geräte mit Tastaturen konzentrieren, die vor allem etwa Regierungs- und Geschäftsleute ansprechen sollen. Diese Philosophie hatte das Unternehmen einst zur Größe geführt. Dies verriet CEO John Chen auf der CES 2014 im Interview mit Bloomberg.

Nach großen Misserfolgen der aktuellen Modelle mit dem neuen Betriebssystem „BlackBerry 10 OS“ verstärkte sich die Talfahrt des kanadischen Pioniers immer mehr. Erst letzten Monat verkündete der Hersteller insgesamt Abschreibungen von 4,4 Milliarden Dollar. Die Anzahl der abgesetzten Smartphones betrug lediglich 1,9 Millionen, von denen ein Großteil noch mit dem alten Betriebssystem „BlackBerry OS 7“ ausgestattet war.

Um wieder an alte Erfolge anzuknüpfen und einen Weg aus der Krise zu finden, setzt der Hersteller den Fokus erneut auf Geräte mit Volltastaturen – und vollzieht damit den zweiten Richtungswechsel innerhalb weniger Jahre. Geräte mit physischer Tastatur erfreuten sich zu BlackBerrys Glanzzeiten vor allem bei Geschäftsleuten, aber auch Regierungen, sehr großer Beliebtheit. Über die Jahre wichen auch bei jenem Klientel die Modelle aus Kanada allerdings Smartphones von Apple oder mit Googles Android-Betriebssystem.

Auch eine andere, aktuelle Gegebenheit zeigt die Wichtigkeit der Tastaturen für BlackBerry: Vor wenigen Tagen verklagte der Hersteller das Start-Up von „American Idol“-Moderator Ryan Seacrest, welches andockbare Tastaturen für Apples iPhone herstellte. Die Tastaturen würden gegen BlackBerrys Patente und Design-Schutzschriften verstoßen.

Trotz des Umschwungs in der Ausrichtung möchten die Kanadier dem Endverbrauchermarkt nicht abschwören, so sollen unter anderem zusammen mit dem neuen Partner Foxconn verschiedene Geräte für Entwicklungsmärkte hergestellt werden.

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