Ubuntu-Phone kommt vermutlich erst 2015

Ferdinand Thommes
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Jono Bacon, Community-Manager bei Ubuntu, stand bei Reddit persönlich Rede und Antwort. Neben vielen anderen Bereichen wurde auch das Ubuntu-Phone thematisiert. Dabei sagte Bacon, er sehe das Ubuntu-Phone realistisch erst im Jahr 2015, und das anfangs auch ohne die oft beschworene Desktop-Einbindung.

Damit widerspricht Bacon seinem Chef Mark Shuttleworth, der Anfang Dezember auf der LeWeb-Konferenz in Paris sagte, Canonical habe einen ersten Vertrag bezüglich eines High-End-Smartphones für 2014 unterzeichnet.

Auf die Frage eines Reddit-Lesers nach der Verfügbarkeit des Ubuntu-Phones mit Touch-Oberfläche antwortete Bacon, dies sei „ein langer Weg, der viele Komponenten beinhaltet. Ich persönlich wäre überrascht, wenn hiervon vor 2015 etwas zu sehen ist.“ Der Manager führte weiter aus, Canonical müsse erst noch Verträge mit namhaften OEMs oder Telekommunikationsanbietern abschließen. „Auf kürzere Sicht sind es die kleineren OEMs, die lediglich eine Region bedienen, die jetzt an Ubuntu Interesse finden. Die Kosten und das Risiko solcher OEMs bei einem Testlauf mit einem neuen Gerät sind geringer und von daher werden wir wahrscheinlich von dort die ersten Geräte sehen“, so Bacon.

Somit scheint auch das Gerücht um Meizu als Hersteller des ersten Ubuntu-Phones Makulatur zu sein. Was aus der im Juni gegründeten Ubuntu Carrier Advisory Group geworden ist, wurde im Gespräch nicht erläutert.

Der vielbeschworenen Konvergenz zwischen Smartphone und Desktop erteilte Bacon auf kurze Sicht ebenfalls eine Absage. Auf die Frage, ob ein Ubuntu-Phone-Besitzer denn einen Vorteil davon hätte, wenn er Ubuntu auch auf dem Desktop betreibt, sagte Bacon: „Derzeit beschäftigen wir uns nicht mit der Integration zwischen verschiedenen Ubuntu-Geräten. Die primäre Integration wird über die Synchronisation von Inhalten per Ubuntu One stattfinden. Später wollen wir unter anderem auch Konfigurationsdateien synchronisieren.

Bacon bestätigte auf Nachfrage, dass das High-End-Smartphone Ubuntu Edge, dessen Schwarmfinanzierung im August scheiterte, nicht mehr auf der Agenda des Unternehmens stehe. „Die Finanzierungskampagne hat uns trotzdem sehr geholfen, indem viele OEMs und Telekommunikationsanbieter aufmerksam wurden und Erstaunen über die Unterstützung der Community für das Projekt zeigten“, so Bacon. In Anlehnung an diesen Themenbereich erklärte der Manager, das Thema Ubuntu-TV sei noch „noch lebendig“, stehe jedoch hinter Ubuntu-Phone und Tablets und der Konvergenz zwischen Geräten eher im Hintergrund.

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