Google will altes Android auf neuen Geräten unterbinden

Przemyslaw Szymanski
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Google scheint sich dem Problem mit veralteten Android-Versionen anzunehmen: Denn laut einem aktuellen Medienbericht legt Google nun genaue Termine fest, bis zu denen Partnerunternehmen neue Geräte mit einer bestimmten Android-Version für die Nutzung der „Google Market Suite“ zertifizieren können.

Dies berichtet Android Police und beruft sich dabei auf von verschiedenen Quellen bestätigte interne Dokumente von Google. Demnach war bereits der 1. Februar ein entscheidender Termin für die Partnerunternehmen. Denn seit diesem Tag erteilt Google für die eigenen mobilen Dienste angeblich keine Zertifizierung für neue Geräte, die mit Android „Gingerbread“, „Honeycomb“, „Ice Cream Sandwich“ respektive Android 4.1 „Jelly Bean“ zur Überprüfung vorgelegt werden.

Am 24. April würde den vorliegenden Informationen zufolge das Zulassungsfenster für Android 4.2 enden, am 31. Juli 2014 für das im Juli 2013 veröffentlichte Android 4.3. Somit werden Produkte, die mit diesen Android-Versionen ausgestattet sind und von den Herstellern nach den jeweiligen Terminen zur Zertifizierung vorgelegt werden, keinen Zugriff auf den Google Play Store sowie auf die Google-eigenen Anwendungen erhalten.

Den Schlusstag für die Zertifizierung von Android 4.4 „KitKat“ wird Google dem Bericht nach bei Veröffentlichung der kommenden Android-Version bekannt geben. Google schätzt das typische Zulassungsfenster in Zukunft auf durchschnittlich neun Monate. Grundsätzlich ist bei diesem Vorhaben jedoch zu bedenken, dass neue Smartphones bereits einige Zeit vor der Markteinführung für die Google-Dienste zertifiziert werden und die Zertifizierung nach dem besagten Datum für das jeweilige Gerät nicht erlischt.

Zudem wird diese Maßnahme weniger die großen Hersteller – die zwar nicht immer die aktuellste Android-Ausgabe nutzen, aber insgesamt nicht stark von der aktuellsten Version abweichen – treffen, sondern vor allem kleinere Anbieter und Unternehmen, die Geräte von Vertragsfertigern oder sogenannten „White-Box“-Herstellern unter der eigenen Marke vertreiben. Denn gerade im unteren Preissegment kommen noch häufig Android-Smartphones und -Tablets mit veralteten Versionen auf den Markt.

An der von vielen Nutzern kritisierten schleppenden Verteilung von Updates auf neue Android-Versionen ändert die nun bekannt gewordene Maßnahme jedoch nichts. Aktuellen Zahlen nach nutzen noch 20 Prozent aller Android-Geräte das alte Android 2.3 „Gingerbread“ und 16,1 Prozent das im Oktober 2011 erschienene Android 4.0 „Ice Cream Sandwich“ – das aktuelle Android 4.4 KitKat kommt lediglich auf 1,8 Prozent der Geräte zum Einsatz.

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