Maxwell-Architektur der GeForce GTX 750 (Ti) enthüllt

Michael Günsch
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In der kommenden Woche wird die Vorstellung der ersten Desktop-Grafikkarten mit Nvidias neuer „Maxwell“-GPU-Architektur erwartet. Die im Vorfeld durchsickernden Informationen werden bereits jetzt immer konkreter. Neben ersten Eigendesigns von Partnern gibt es neue Hinweise zu Architektur und Preisen.

Zunächst wurden in Asien Bilder einer GeForce GTX 750 publiziert, bei der es sich um das Referenzdesign handeln könnte. Die Karte ähnelt stark den zuvor in Großbritannien gezeigten Modellen. Allerdings ist auf der Platine eindeutig ein 6-Pin-Stromanschluss erkennbar. Es wird gemunkelt, dass es die GTX 750 sowohl mit als auch ohne zusätzliche Stromversorgung geben wird. Für den Betrieb mit Standardfrequenzen soll aber der maximal 75 Watt liefernde PCI-Express-Slot ausreichen. Ein Foto der GPU offenbart die Aufschrift „GM107-300-A2“, was klar auf die Maxwell-Architektur hinweist.

Bei den Spezifikationen ist sich die Gerüchteküche soweit einig, dass die GM107-GPU sowohl bei der GTX 750 als auch bei der schnelleren GTX 750 Ti den GDDR5-Speicher mit 128 Bit anbindet. Auch die Zahl der Shader-Einheiten erschien zunächst klar: 768 sollten es bei der GTX 750 sein, der bei der GTX 750 Ti eingesetzte Vollausbau sollte es hingegen auf 960 „CUDA Cores“ bringen. Erstere Angabe bestätigt der jüngere GPU-Z-Screenshot aus Asien – da die eingesetzte Version 0.7.6 von GPU-Z offiziell die GTX 750 unterstützt, sollte man meinen, dass auf die Angabe Verlass ist.

Nvidia GeForce GTX 750
Nvidia GeForce GTX 750 (Bild: chinadiy.com.cn)

Doch Videocardz behauptet nun, dass sich das Tool irrt: In Wahrheit soll die GM107-GPU über 640 Shader-Einheiten verfügen, für die GTX 750 sollen davon 512 aktiv sein. Die offenbar mit zahlreichen weiteren Details zur Maxwell-GPU versorgte Webseite erklärt, dass umfassende Änderungen an der Architektur zu diesem Auslesefehler von GPU-Z führten.

Nvidias Maxwell-GPU GM107 im Schema
Nvidias Maxwell-GPU GM107 im Schema (Bild: videocardz.com)

Statt 192 Shader-Einheiten pro SMX-Einheit wie bei „Kepler“ sollen es nur noch 128 sein, womit sich bei fünf SMX-Blöcken eben jene 640 ALUs ergeben. Ferner soll Maxwell einen erheblich größeren L2-Cache als Kepler mit sich bringen: Die GM107-GPU soll 2 Megabyte besitzen, der namentliche Vorgänger bietet hingegen nur 256 Kilobyte.

Anhand der ersten Leistungsprognosen zeichnet sich somit ab, dass Maxwell pro Shader-Einheit deutlich mehr Leistung liefert als Kepler und dabei weniger Energie benötigt.

GTX 650 GTX 750 GTX 650 Ti GTX 750 Ti
GPU GK107 (Kepler) GM107 (Maxwell) GK106 (Kepler) GM107 (Maxwell)
Shader 384 512 768 640
TMUs 32 32 64 40
ROPs 16 16 16 16
GPU-Takt
(Boost)
1.058 MHz
( – )
1.085 MHz
(1.163 MHz)
OC!
925 MHz
( – )
1.085 MHz
(1.163 MHz)
OC!
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit
Speicher 1.024/2.048 MB GDDR5 1.024 MB GDDR5 2.048 MB GDDR5
Speichertakt 2.500 MHz 2.550 MHz 2.700 MHz 2.750 MHz
Speicherbandbreite 80 GB/s 81,6 GB/s 86,4 GB/s 88,0 GB/s

What is new in Maxwell

Okay, so the SM has been redesigned, the layout has changed, but what exactly makes the Maxwell better? Well here’s the list:

  • Larger L2 cache.
  • This is the main difference between Kepler and Maxwell. Larger L2 cache will limit the queries to the GPU. GM107 L2 cache has 2MB. GK107′s cache has 256KB.
  • Workload balancing and complier-based scheduling has been improved.
  • The number of instructions per clock cycle has been increased.
  • SM has been redesigned into four processing blocks (as explained above).
  • Maxwell introduces even faster H.264 encoding and decoding with improved NVENC (which is used, for instance, in ShadowPlay).
  • New GC5 power state (low sleep state).
videocardz.com

Damit werden weniger populäre Gerüchte, dass es sich bei dem Grafikchip im weitesten Sinne um ein „Kepler-Refresh“ handeln könnte, entkräftet. Die zuerst mit 156 mm² bezifferte Die-Fläche wird nun mit 148 mm² benannt. Ferner wird ein Ausblick auf weitere Maxwell-GPUs gegeben: So sollen GM107 und GM108 (als GeForce GT 840M) das Debüt bei gleichgebliebener 28-nm-Fertigung geben. Die Varianten GM200, GM204 und GM206 sollen hingegen im neuen 20-nm-Prozess von TSMC hergestellt werden, allerdings sei der Termin für deren Erscheinen nicht bekannt.

Nvidia GeForce GTX 750 (Ti): Erste Partnerkarten

Die Board-Partner planen offenbar diverse Eigendesigns. Neben Produktfotos von GTX 750 (Ti) mit teils aufwändigen Kühlern, gibt es aus Ungarn weitere Hinweise auf Partner-Modelle sowie deren Preisniveau. Die Seite Tech2.hu veröffentlichte eine Liste auf der diverse Modelle von Asus, EVGA, Zotac, PNY, MSI und Gigabyte aufgeführt sind. Ein Großteil der GTX 750 Ti wird mit 125 oder 135 Euro exklusive Steuern angegeben. Bei 19 Prozent Mehrwertsteuer ergeben sich somit rund 150 respektive 160 Euro. Die Ausreißer jenseits von 200 bis hin zu 330 Euro dürften wiederum auf Eingabefehlern beruhen, denn für Grafikkarten der unteren Mittelklasse wäre dies auch bei hoher Übertaktung und besonderen Kühllösungen eindeutig zu viel.

Angebliche Preise diverser GeForce GTX 750 Ti
Angebliche Preise diverser GeForce GTX 750 Ti (Bild: tech2.hu)
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.