Telekom will DSL-Beschleuniger „G.fast“ rasch einführen

Michael Günsch
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Die Deutsche Telekom will noch dieses Jahr Feldversuche mit der Übertragungstechnik „G.fast“ durchführen. Die von Alcatel-Lucent und Huawei vorangetriebene Technik erlaubt Transferraten von 500 Mbit/s oder mehr über herkömmliche Kupferleitungen.

Gegenüber der Wirtschaftswoche erklärte Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer des Technik-Bereichs der Deutschen Telekom, dass G.fast „eine wichtige Technologie zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit“ für das Unternehmen sei. Die Telekom beteilige sich an der Standardisierung der Technik und sei an einem zügigen Erreichen der Serienreife interessiert. Im nächsten Jahr soll G.fast marktreif sein, heißt es weiter.

G.fast ist für die Telekom eine vielversprechende Option zur Steigerung der Datenübertragungsraten beim Festnetz-Internet. In Feldversuchen in Österreich hatten Alcatel-Lucent und Telekom Austria im vergangenen Jahr bereits 500 Mbit/s über 100 Meter Kupferkabel erzielt, bei kürzeren Strecken und unter Laborbedingungen seien Werte von bis zu 1,3 Gbit/s möglich. In der Schweiz experimentiert die Swisscom bereits seit Sommer 2012 in Kooperation mit Huawei an G.fast. Gegenüber VDSL2-Vectoring mit maximal 100 Mbit/s hat die neue Technik ein höheres Potenzial.

Dank G.fast kann die Deutsche Telekom zum Teil auf die teure Verlegung von Glasfaserkabeln verzichten. In den Ausbau des Glasfasernetzes sollten in diesem und dem kommenden Jahr 8,4 Milliarden Euro fließen. Mit der Vectoring-Technik wollte die Telekom bis 2016 die DSL-Anschlüsse von 24 Millionen Haushalten auf 100 Mbit/s beschleunigen. Sofern die Versuche erfolgreich sind, steht 2015 mit G.fast eine weitere Alternative bereit.