Archival Disc soll künftig ein Terabyte an Daten archivieren

Michael Günsch
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Das Zeitalter der optischen Datenträger ist längst nicht vorbei. Sony und Panasonic präsentieren mit der „Archival Disc“ einen neuen Standard, der in Sachen Speicherkapazität die etablierte Blu-ray Disc deutlich überbieten soll: Anfangs sind 300 Gigabyte Volumen geplant, später sollen 500 GB und ein Terabyte folgen.

Anders als bei der Blu-ray Disc und DVD zielt der neue Standard allerdings vornehmlich auf den professionellen Einsatz und nicht den Verbrauchermarkt ab. Die hohen Speicherkapazitäten der Archival Disc sollen, wie der Name bereits andeutet, zur digitalen Langzeitarchivierung genutzt werden. Beispielhaft werden Bereiche wie Cloud-Datenzentren und die Filmbranche angeführt, bei denen der Bedarf an hoher Speicherkapazität „signifikant gestiegen“ sei.

Die beiden Konzerne, die bereits bei der Blu-ray Disc zusammenarbeiteten, hatten schon im vergangenen Sommer Pläne zur Entwicklung eines optischen Speichermediums mit 300 Gigabyte Kapazität enthüllt. Wie die Unternehmen am Montag mitteilten, sind erste Systeme mit 300-GB-Archival-Discs ab dem Sommer 2015 geplant. Durch technische Erweiterungen sollen später Datenträger mit 500 Gigabyte und anschließend einem Terabyte pro Disc folgen, wobei jedoch keine Zeiträume eingegrenzt werden.

Roadmap für die Archival Disc
Roadmap für die Archival Disc (Bild: Sony)

Technisch ist der neue Standard eng mit dem Blu-ray-Format verwandt, denn die Wellenlänge von 405 nm und die Numerische Apertur von 0,85 sind identisch. Allerdings ist der Spurabstand mit 0,225 Mikrometern deutlich kleiner als jener der Blu-ray Disc mit 0,32 Mikrometern. Die Archival Disc besitzt auf beiden Seiten je drei Lagen (Layer). Daraus ergibt sich ein Speichervolumen von 50 Gigabyte pro Layer bei der angekündigten, einmalig beschreibbaren 300-GB-Version. Am Markt erhältliche Blu-ray-Discs bieten hingegen maximal 33,3 Gigabyte pro Layer, wie es beim dreilagigen BDXL-Format mit einer Gesamtkapazität von 100 Gigabyte der Fall ist; vierlagige Modelle mit 128 Gigabyte wurden zwar eingeführt, sind aber zumindest im Endkundenhandel nicht erhältlich.