Die Telekom vernetzt Kunden mit Apotheken und Werkstätten

Jan-Frederik Timm
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Unter dem Leitwort „Connected Customer“ präsentiert die Telekom auf der CeBIT 2014 Lösungen, die Kunden effizienter und bequemer mit Unternehmen verbinden sollen. In Zusammenarbeit mit DocMorris beraten in Zukunft Apotheker in Bild und Ton über das Internet und PKW-Vertragshändler rufen vor der nächsten Wartung an.

Deutsche Telekom bringt die Apotheke zum Patienten“ betitelt der Konzern die Kooperation mit Europas größter Online-Apotheke DocMorris. Ausgewählte Kunden der Apotheke sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, sich beim Einkauf online persönlich beraten zu lassen. Die Versandapotheke hofft auf diesem Weg, die Akzeptanz für den Verkauf erklärungsbedürftiger Produkte über das Internet deutlich zu erhöhen.

Der LiveBerater der Telekom im Pilotversuch mit DocMorris
Der LiveBerater der Telekom im Pilotversuch mit DocMorris

Die Deutsche Telekom und DocMorris tragen damit dazu bei, die pharmazeutische Versorgung für immobile Menschen oder in strukturschwachen, ländlichen Regionen zu verbessern“, kommentiert die Telekom die Kooperation, die sich aktuell in einer internen Pilotphase befindet. Am Ende des Tests sollen Fragen wie die Verfügbarkeit der „LiveBerater“ und der Kundenkreis feststehen. Im Fokus stehen „immobile Menschen“ oder Bewohner „in strukturschwachen, ländlichen Regionen“.

Eine Rund-um-die-Uhr-Beratung ist ein mögliches Szenario, über dessen Umsetzung und Ausgestaltung nach Abschluss der Pilotphase entschieden wird.

Dirk Becker, Pressesprecher Deutsche Telekom AG

Der Berater wird nicht nur sicht- und hörbar sein. Er wird auch die Möglichkeit haben, weitere Videos oder Darstellungen zur Erläuterung einzublenden, gemeinsame Dokumente zu bearbeiten oder Downloads bereitzustellen.

Neben der Gesundheitsbranche sieht die Telekom die Bereiche Touristik, Finanzdienstleister, Immobilienwirtschaft, IT und Telekommunikation, Automotive und den Online-Versandhandel als potentielle Kunden für die technische Umsetzung der „LiveBerater“.

Ein weiteres Projekt, das den Kontakt zwischen Kunde und Anbieter auf Basis von vernetzender Telekom-Technologie intensivieren soll, wird bereits ab Mai 2014 in die Tat umgesetzt. Dann werden erste Händler „ausgewählte Marken“ kleine Adapter für den Anschluss an das On-Board-Diagnose-System (OBD2) im Fußraum des Fahrzeuges erwerben können, die wichtige Daten zum Zustand der PKWs per Bluetooth an das Smartphone des Fahrers und anschließend an die Werkstätten sendet. Händler sollen so in der Lage sein, frühzeitig über anstehende Wartungen informiert zu werden.

Um die Verbindung zwischen Fahrzeug und Smartphone herzustellen, steckt der Autofahrer einen streichholzschachtelgroßen Adapter an den Anschluss zum On-Board-Diagnose-System (OBD2) im Fußraum des Fahrzeuges. Per Bluetooth übermittelt der Adapter Daten wie Kilometerstand, Batteriespannung und Bremsenstatus an das Smartphone des Autofahrers. Auf einer App sieht der Fahrer nun jederzeit den aktuellen Zustand seines Autos.

Vertragshändler können so frühzeitig auf Kunden zugehen, Wartungstermine vereinbaren und zielgerichtet Angebote unterbreiten. Das Interesse der Automobilhersteller sei riesig, erklärt die Telekom. Schließlich besitzt die Technik auch das Potential, Kunden durch eine rechtzeitige Kommunikation vom Wechsel zu freien Werkstätten abzuhalten.

Die App sendet die Werte per Mobilfunk tagesaktuell an einen Server von T-Systems, der diese Daten analysiert und die relevanten Ergebnisse an die Händlersysteme übermittelt. Über die Nachrichtenfunktion der App erhält der Autobesitzer nun Angebote, die exakt auf sein Fahrzeug und dessen Zustand zugeschnitten sind. Wird für ein Fahrzeug ein Service fällig oder meldet die Nachrüstlösung einen Fehler, wird der Händler unverzüglich und direkt informiert. Dieser schlägt dem Kunden einen Wartungstermin vor oder sendet ihm erste Informationen zu dem Fehler auf sein Smartphone.

Vorerst wird die Telekom das Hardware-Dongle, die App und den Abwicklungsservice Händlern von Mercedes-Benz und Volkswagen direkt anbieten. Zum Ende des Jahres sollen die Automobilkonzerne mit maßgeschneiderten Lösungen direkt angesprochen werden.