Gramofon streamt Musikdienste direkt über WLAN

Michael Schäfer
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Der WLAN-Spezialist Fon stellte in Berlin erstmals seinen neuen Streaming-Client „Gramofon“ vor. Dieser soll in Zukunft Inhalte von Musikdiensten direkt auf die heimische Anlage bringen. Dafür ist lediglich ein Line-In-Eingang von Nöten.

Im Gegensatz zu den großen und weitaus höherpreisigen Mitstreitern kann der Player lediglich auf Streaming-Dienste zurückgreifen, das Einbinden einer eigenen Musiksammlung ist nicht möglich. Dabei stellt der gerade mal 80 × 80 Millimeter messende Client zunächst per Ethernet oder WLAN über das heimische Netzwerk eine Online-Verbindung her, über jene die Einspeisung der Dienste erfolgt. Zunächst steht dafür nur der Streaming-Dienst Spotify zur Verfügung, weitere Anbieter sollen noch in diesem Jahr folgen.

Über einen gewöhnlichen 3,5-mm-Klinkenstecker kann der Client anschließend in jedes Musiksystem eingebunden werden. Wie auch bei anderen bekannten Systemen wie Sonos oder Raumfeld sind mehrere einzelne Player miteinander verbunden und geben das Signal zudem weiter. So kann über mehrere Player gleichzeitig Musik von mehreren Anbietern abgespielt werden. Zudem soll über eine eigene Gramofon-Applikation für iOS, Android und Windows Phone der Zugriff auf eine Reihe von freien Internet-Radio-Sendern ermöglicht werden.

Gramofon WLAN-Client

Die Bedienung ist dabei sehr einfach: Die jeweilige App des Streaming-Dienstes soll erkennen, wenn sich ein Gramofon-Client im jeweiligen Netzwerk befindet und kann diesen dann direkt verbinden. Das Smartphone oder Tablet wird danach nicht mehr benötigt, da die Verbindung direkt zwischen Player und Dienst besteht. Trotz des fehlenden Displays lassen sich die nötigen Informationen anzeigen: So leuchtet der farbige Kreis auf der Oberseite unter anderem grün, sollte das Gerät mit einem Netzwerk verbunden sein. Wird Musik abgespielt, leuchtet dieser blau. Interessant ist auch die Facebook-Funktion, mit welcher sich auf dem sozialen Netzwerk verbundene Freunde direkt in das Gramofon-Netzwerk anmelden und ihre Musik dort abspielen können. Zur Sicherheit verfügt der Besitzer des Netzwerkes jedoch über einen Master-Account.

Die ab spätestens Juli lieferbaren Clients sind aktuell nur über die dazugehörige Kickstarter-Kampagne erhältlich. Die verbliebenen 5.000 schwarzen Varianten sind ab 50 US-Dollar zu haben, für die etwas selteneren 1.000 weißen Geräte werden hingegen 60 US-Dollar fällig. Wer sich spendabel zeigt erhält für 1.000 US-Dollar zudem eine Einladung für eine Party in London, Madrid, New York oder San Francisco um vor Ort Fon-CEO Martin Varzavsky persönlich zu treffen.