Ubisoft Trials Fusion im Test: Die Zukunft. Häppchenweise.

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Andreas Schnäpp
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Trials Fusion auf einen Blick (Fortsetzung)

Zum offiziellen Fuhrpark gesellt sich in Trials Fusion nun auch ein Quad hinzu. Ähnlich zum FMX-Modus beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten des vierrädrigen Untersatzes jedoch auf nur wenige Strecken. Wieso das Fahrzeug nicht konsequenter in das Spiel eingebunden wurde, bleibt fraglich. So fristet die neue Fahrzeugklasse ein Nischendasein und wird wahrscheinlich hauptsächlich bei Rennen im lokalen Mehrspielermodus mit ungeübten Spielern zum Einsatz kommen, da es stabiler und fehlertoleranter, dadurch jedoch auch deutlich anspruchsloser und langweiliger zu steuern ist, als seine zweirädrigen Konkurrenten.

Trials Fusion
Trials Fusion

Apropos Multiplayer: Konnte Trials Evolution noch Kopf-an-Kopf-Rennen mit bis zu vier Spielern bieten, wurde diese Möglichkeit des synchronen Mehrspielerrennens im Nachfolger komplett gestrichen. Kreativdirektor Antii Ilvessuo rechtfertigte die Entscheidung gegenüber IGN mit Messungen, die in Trials Evolution durchgeführt wurden, wonach der Online-Mehrspielermodus nicht so funktionierte, wie von den Entwicklern erhofft. Ilvessuo dazu: „Wir wissen [...], dass die überwiegende Mehrheit der Spieler den Modus ausprobierte, nicht zurückkehrte und ihre Zeit lieber in andere Teile des Spiels steckte.“ Stattdessen versprach Ilvessuo einen „komplett neuen Typ von Multiplayer“, welcher nach dem Erscheinen des Hauptspiels in Form eines kostenlosen Updates nachgeliefert werden soll. Genauere Details zur Funktionsweise des neuen Mehrspielermodus' blieb Ilvessuo jedoch schuldig.

Was Käufern zur Veröffentlichung bleibt, ist der lokale Mehrspielermodus mit bis zu vier Spielern sowie Online-Ranglisten, auf denen sich mit den Freunden gemessen werden kann. Während der eigenen Rennen werden die „Geister“ der Freunde eingeblendet, wodurch noch mal zusätzlicher Ansporn zum Verbessern der eigenen Zeiten geschaffen wird. Sollte es an bestimmten Stellen einer Strecke hapern, können auch Wiederholungen anderer Spieler angesehen werden. So lässt sich einerseits zwar nachvollziehen, dass die Entwickler keine Zeit an einen Mehrspielermodus verschwenden wollten, der am Ende von den Spielern ungenutzt bleibt. Andererseits ist es in diesem Hinblick unverständlich, wieso sich RedLynx und Ubisoft mit Informationen zum Mehrspieler-Ersatz so bedeckt halten.

Dieser Umstand stößt gerade im Hinblick auf die Preisgestaltung des Titels sauer auf: Der neueste Ableger der Trials-Spielreihe wird erstmalig in zwei Versionen angeboten. So kann einerseits zur Standardversion von Trials Fusion zum Preis von 19,99 Euro gegriffen werden, andererseits wird auch eine „Deluxe“-Edition zum Preis von 39,95 Euro angeboten, die zusätzlich einen Season-Pass enthält. Bis Mai 2015 soll Trials Fusion seitens der Entwickler mit zusätzlichen Inhalten („neue Strecken, neue Motorradteile, Fahrerausstattung und neue Objekte für den Strecken-Editor“) ausgestattet werden, die in Form von sechs DLCs erscheinen sollen.

Aus technischer Perspektive gibt es an Trials Fusion kaum etwas zu bemängeln. Ein Blick ins Optionsmenü verrät, dass wir es bei Trials Fusion nicht mit einer lieblosen Konsolenportierung zu tun haben. Grafisch setzt sich Fusion von seinen Vorgängern ab und bietet eine gute Performance. Auf unserem Testsystem lief Trials Fusion trotz „Ultra“-Einstellungen mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde, die im Laufe unseres Tests nur sehr selten kurzzeitig in die Region von 40 FPS absackten. Zwar sind die Controller-Tasten nicht frei zuweisbar, was in den meisten Fällen auch nicht nötig ist, die Tastaturbelegung hingegen schon. Vor allem auf Strecken mit höherem Schwierigkeitsgrad sollte jedoch zum Controller gegriffen werden, da die notwendige Präzision zum Überwinden mancher Hindernisse mit Tastatur nur schwer zu erreichen ist.

Trials Fusion

Besonders beim umfangreichen Strecken-Editor kann die PC-Plattform ihre Vorzüge ausspielen: Geübte Bastler können dank Maus und Tastatur deutlich bequemer und effizienter eigene Parcours entwerfen und diese mit der restlichen Spielerschaft teilen. Zwar verwies unsere Testversion beim Öffnen des Editors auf eine Reihe von YouTube-Videos, die den Umgang mit dem Editor erklären sollen, im offiziellen YouTube-Channel waren diese zum Zeitpunkt unseres Tests jedoch noch nicht aufzufinden. In Sachen Langzeitmotivation dürften sich der mächtige Strecken-Editor sowie der dazugehörige Download-Hub jedoch deutlich bemerkbar machen. Abzuwarten bleibt, wie RedLynx mit den eigenen Zusatzinhalten umgehen wird: Ob die mittels DLC hinzugefügten neuen Objekte für den Strecken-Editor von allen Spielern spielbar sein werden oder nur von Besitzern der entsprechenden DLCs, ist zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.