Apple schnappt sich Lumia-Foto-Chef von Nokia

Nicolas La Rocco
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Per Twitter-Meldung verkündet Ari Partinen, aktuell „Lumia Photography Lead“ im Hause Nokia, dass er heute seinen letzten Arbeitstag beim mittlerweile zu Microsoft gehörenden Unternehmen angetreten hat. Ab Juni wird für ihn ein neues Kapitel mit Arbeitgeber Apple im kalifornischen Cupertino beginnen.

Dies bestätigt er in einem zweiten Twitter-Beitrag, der letzte Zweifel aus dem Weg räumt, welches Unternehmen in Cupertino gemeint ist. In seiner Position als Lumia Photography Lead beschäftigt er sich bei Nokia unter anderem mit der Verbesserung der Bildqualität und verfügt dabei laut LinkedIn auch über ein gutes Verständnis für die Produktion und Qualitätssicherung von Kamera-Komponenten in globaler Größenordnung. Für Smartphones wie das 808 PureView und das N8 hat er auf Ebene des Bildprozessors (ISP) zur Verbesserung der Bildqualität beigetragen. Vom Kameramodul bis hin zur feinsten Kalibrierung habe er alle Stufen durchlaufen, zudem war er bereits gewerblich als Fotograf tätig, weshalb er mit High-End-Imaging bestens vertraut sei.

Welche Rolle er bei Apple einnehmen wird, verkündet Partinen nicht über Twitter. Ob seine Fähigkeiten bereits in das iPhone 6 einfließen werden, kann derzeit nur gemutmaßt werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass Apple auch für das iPhone 6 an einem 8-Megapixel-Sensor wie im iPhone 5S festhalten wird. Hinzu könnte aber ein optischer Bildstabilisator (OIS) kommen, der ein Gyroskop für den Wackler-Ausgleich nutzt. Mit dem Unternehmen InvenSense, das Beschleunigungsmesser und Gyroskope für Smartphones herstellt, soll sich Apple für eine Übereinkunft zum Thema OIS in Verhandlung befinden beziehungsweise befunden haben.

Bereits gestern hat das United States Patent and Trademark Office (USPTO) einen Patentantrag von Apple vom 8. November 2012 veröffentlicht, in dem beschrieben wird, wie mit Hilfe der Stellmotoren eines optischen Bildstabilisators durch Verschiebung auf Subpixel-Ebene in der Vertikal- und Querachse aus mehreren Bildern per Interpolation ein super hochauflösendes Bild entstehen kann. Eine sogenannte Super-Resolution-Engine soll sich anschließend um die Verarbeitung der Daten kümmern und Gammakorrektur, Kantenglättung oder Farbkorrektur auf das Bild anwenden. Die eigentliche Aufgabe eines OIS, die Stabilisierung, soll während des Prozesses erhalten bleiben.