Motorola schließt Moto-X-Fabrik in Texas

Nicolas La Rocco
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Das Moto X läutete für Motorola eine neue Epoche ein. Nicht nur, weil das Smartphone das bisherige Portfolio ablöste, sondern auch, weil es von anfangs 2.000 Mitarbeitern im texanischen Fort Worth zusammengebaut wurde. Ende des Jahres heißt es nun, sich von assembled in the USA zu verabschieden.

Wie Motorola im Interview mit dem Wall Street Journal bekannt gegeben hat, wird das Unternehmen die Fabrik Ende des Jahres wegen schwacher Verkaufszahlen und zu hoher Produktionskosten schließen. Zur Spitzenzeit Ende 2013 waren 3.800 Mitarbeiter in Fort Worth tätig, derzeit sind noch 700 Angestellte mit dem Zusammenbau des Moto X beschäftigt, das individualisiert binnen vier Tagen den US-amerikanischen Kunden erreicht. Im ersten Quartal 2014 sollen laut Strategy Analytics 900.000 Moto X über die (virtuelle) Ladentheke gegangen sein. Motorola-Präsident Rick Osterloh sagte im WSJ-Interview, dass der nordamerikanische Markt außergewöhnlich hart sei.

Die Schließung der texanischen Fabrik soll Laut Osterloh nicht im Zusammenhang mit dem vor vier Monaten angekündigten Verkauf von Motorola Mobility durch Google an Lenovo stehen. Das Moto X werde zukünftig hauptsächlich in Brasilien und China produziert. Wie Strategy Analytics laut WSJ weiter ausführt, wird die Produktion oder das Zusammenbauen von Smartphones in den USA immer in Tränen für Motorola enden. Das Designen von Smartphones beherrschen die Vereinigten Staaten sehr gut, so Analyst Neil Mawston, die Produktion sei aber eine ganz andere Liga.

Laut Rick Osterloh möchte Motorola auch zukünftig die sogenannte Value-Strategie weiter verfolgen, die das Unternehmen mit preiswerten Smartphones wie dem Moto G oder Moto E betreibt. Vom Moto G wurden laut Strategy Analytics drei Millionen Stück im ersten Quartal 2014 abgesetzt.

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