AMD Radeon R7 SSD im Test: Die „rote“ OCZ im Test

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Michael Günsch
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Fazit

Die Radeon R7 SSD ist ein weiterer Schritt in Richtung eines „AMD-Desktop-PCs“ – inzwischen bietet das Unternehmen CPU/APU, Grafikkarte, RAM und SSD unter eigenem Namen an.

Die vom Hersteller versprochene hohe Leistung zeigt sich beim Schreiben, bei dem die Radeon R7 SSD zu den schnellsten ihrer Art gehört und sich nur der Samsung 850 Pro mit 1.024 GB geschlagen geben muss. Da leseintensive Aufgaben von aktuellen SSDs in der Regel nahezu gleich schnell erledigt werden und sich größere Unterschiede erst beim Schreiben größerer Datenmengen ergeben, bestätigt der Test die herstellerseitige Einstufung als SSD mit hoher Performance. Beim Lesen zeigt die Radeon R7 SSD eine eher durchschnittliche Leistung, jedoch sind Unterschiede hier marginal und in der Regel nicht spürbar. Spieler mit hohem täglichen Schreibaufkommen können von der hohen Schreibleistung profitieren, im alltäglichen Einsatz mit geringer Schreiblast sollten jedoch keine Unterschiede zu günstigeren Mainstream-SSDs bemerkbar sein.

Auch bei der hohen Leistungsbeständigkeit unter Dauerlast hat der Hersteller beziehungsweise der Markeninhaber AMD nicht zuviel versprochen. Das OCZ-Laufwerk erweist sich mit seinem Barefoot-3-Controller als sehr leistungsstabil und zeigt diesbezüglich Ansätze einer Enterprise-SSD für den Server-Bereich. Doch verpufft dieses Potenzial beim Einsatz in einem Spielerechner praktisch völlig.

AMD Radeon R7 SSD
AMD Radeon R7 SSD

In puncto Funktionen bietet die SSD alle gängigen Standards sowie AES-Verschlüsselung, lässt jedoch Stromsparmechanismen wie DevSleep und LPM vermissen. Beim Einsatz im Spiele-PC wird letzteres jedoch keine große Rolle spielen. Mit einem 3,5-Zoll-Einbaurahmen samt Befestigungsschrauben und Acronis-Backup-Software in Form eines Aktivierungs-Codes liegt der Lieferumfang leicht über dem Durchschnitt. Bemerkenswert ist zudem das äußerst massive und entsprechend schwere Gehäuse, dessen Robustheit im Inneren eines PCs allerdings kaum von Nutzen ist.

Zusammenfassend bietet AMDs Debüt auf dem SSD-Markt mit OCZ-Technik eine hohe und auch bei starker Nutzung beständige Schreibleistung. Wie alle Hersteller lässt sich auch AMD diese entsprechend bezahlen: Mit 61 Cent pro Gigabyte rangiert das getestete 240-GB-Modell aktuell auf dem Niveau einer Samsung 850 Pro. Doch erfahrungsgemäß werden die Preisempfehlungen der Hersteller vom Handel bei breiter Verfügbarkeit unterboten, weshalb sich die Radeon-SSDs letztlich noch als preisgünstigere Alternative zu „Premium-SSDs“ anderer Hersteller entwickeln können.

Über die Zuverlässigkeit der Laufwerke lässt sich zu diesem Zeitpunkt keine Aussage tätigen. Doch sprechen vier Jahre Garantie mit Vorabaustausch im Falle eines Defekts und ein für Normalnutzer ausreichend garantiertes Schreibvolumen für das Vertrauen des Herstellers in das Produkt. Ob das durch fehleranfällige frühere Serien angeschlagene Image des eigentlichen Herstellers OCZ durch SSDs wie die Radeon R7 Besserung erfährt und ob sich AMD im SSD-Segment einen Namen erarbeiten kann, bleibt dennoch abzuwarten.

Die Radeon R7 SSDs sollen ab heute verfügbar sein. Ob dies auch für den Endkundenhandel gilt, konnte der Hersteller bis zuletzt nicht sagen.

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