Pocketbook Ultra: Kunden helfen bei der Fehlerbereinigung

Michael Schäfer
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Pocketbook Ultra: Kunden helfen bei der Fehlerbereinigung

Pocketbook sieht sich beim zuletzt erschienenen E-Book-Reader Ultra großer Kundenkritik gegenüber. So hat der Reader neben Fehlern in der Hardware auch mit der neuen Software zu kämpfen. Um diese zu beheben, geht das Unternehmen einen ungewöhnlichen Weg und bittet die Nutzer um Hilfe.

Bereits im April dieses Jahres vorgestellt und für Mai angekündigt, wurde der Pocketbook Ultra immer wieder verschoben. Die Gründe waren bisher unbekannt, doch die bisher aufgetretenen Probleme legen einen Zusammenhang nahe.

So klagen viele Nutzer über eine ungleichmäßige Lichtverteilung der Beleuchtung und durch diese hervorgerufene Farbverläufe. Gleichzeit hellt sich der Text bei eingeschalteter Beleuchtung auf, was sich in einem schlechteren Kontrast als bei den Konkurrenzmodellen äußert. Die Ursache hierfür soll in der Verwendung verschiedener Display-Panels liegen. Ebenfalls eine Baustelle bleibt weiterhin die neu entwickelte Software. Mit dieser wollte Pocketbook die Bedienung seiner Lesegeräte auch in zukünftigen Generationen vereinfachen, stattdessen hat der Kunde mit Performance-Problemen und Aussetzern bis hin zu Abstürzen zu kämpfen.

Pocketbook Ultra

Jetzt zieht Pocketbook auf ungewöhnliche Weise die Reißleine: Anstatt betroffene Geräte zurückzurufen oder das Modell bis zur Behebung der Probleme gänzlich vom Markt zu nehmen, setzt der Hersteller auf die Rückmeldung der Nutzer. Diese können sich über service@pocketbook.de als Beta-Tester anmelden und so unter Angabe der gefundenen Bugs bei der Fehlerbehebung helfen. Als Entschädigung stellt der Hersteller Preisnachlässe oder kostenloses Zubehör in Aussicht.

Darüber hinaus erhalten alle teilnehmenden Tester ein erweitertes Rückgaberecht, welches sich auf acht Wochen ab Kaufdatum verlängert, jedoch spätestens am 15. Oktober 2014 endet. Während dieser Zeit wird den Nutzern, welche den E-Book-Reader im eigenen Pocketbook-Shop erworben haben, der volle Kaufpreis erstattet, zudem erfolgt die Rücksendung auf Kosten des Herstellers. Anders verhält es sich bei Kunden, welche den Reader bei einem anderen Händler gekauft haben: Diese erhalten lediglich einen Gutschein über den kompletten Kaufpreis. Wird dieser zu mindestens 50 Prozent für einen Kauf im Pocketbook-Shop eingelöst, wird dem Kunden der Rest des Betrages ausgezahlt.

Neuer Reader im September

Trotz aller Probleme soll im September ein neues Reader-Modell vorgestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass dieser im Rahmen der bereits angekündigten Präsentation auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung enthüllt wird.

Der bisher namenlose E-Book-Reader soll ein HD-Panel samt Pearl-Technologie und der aktuellen Standard-Auflösung von 758 × 1.024 Bildpunkten besitzen. Als Novum wurde ein verbauter Lichtsensor genannt, welcher – wie bereits aus dem Smartphone- und Tablet-Bereich bekannt – die Beleuchtung automatisch den gegebenen Lichtverhältnissen anpassen soll.

Gleichzeitig will Pocketbook eine neue Tablet-Serie vorstellen, welche laut Hersteller jeweils mit einem Octa-Core-Prozessor und Android 4.4 ausgestattet sein werden.

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