Die Sims 4 im Test: Die super-duper-easy Lebenssimulation

 4/4
Sasan Abdi
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Fazit

Licht und Schatten liegen bei „Die Sims 4“ extrem eng beieinander. Da sind auf der einen Seite Änderungen, die absolut sinnvoll sind und vergleichsweise weitreichende Auswirkungen auf das Gameplay haben. Zu diesen gehören allen voran die Emotionen, die den Fokus von den grundlegenden Bedürfnissen weg und auf impulsivere, von Gefühlen geleitete Wünsche lenken. Dadurch wird das Gameplay dynamischer, auch wenn sich die Wünsche unseres Sims irgendwann auffällig wiederholen.

Gut gefallen auch die Überarbeitungen des Charakter-Editors und der neue Baumodus. Zwar fallen einige relevante Aspekte weg, insgesamt aber wirken beide Bestandteile schlanker und intuitiver. In dieser Hinsicht ist „Die Sims 4“ absolut zeitgemäß.

Auf der anderen Seite leistet sich Maxis aber auch grobe Schnitzer. Die neue Einteilung der ohnehin schon kleinen Spielwelt in einzelne Instanzen mit eigenem Ladebalken mag der Performance zuträglich sein – die Spielatmosphäre aber leidet darunter. Es ist ein bisschen so wie mit der radikalen Platzbegrenzung in „SimCity“: Es passt einfach nicht, dass wir selbst beim Besuch eines Nachbarhauses einen mehrsekündigen Ladebalken präsentiert kriegen.

Und auch die vieldiskutierten Kürzungen sind, obwohl sie für sich genommen größten Teils überhaupt nicht schwerwiegend, in der Summe doch auffällig. Insgesamt führen sie zu dem Eindruck, dass Maxis auf eine weitere Vereinfachung zugunsten eines maximal simplen Einstiegs in das Spiel setzt. Mit Erfolg: Auch dank der sinnvoll entschlackten Editoren ist „Die Sims 4“ alles andere als anspruchsvoll.

Die Kehrseite dieser Vereinfachung: „Die Sims 4“ ist keine Herausforderung mehr. Tolle Karrieren, Bilderbuch-Familien und ein spannendes Leben lassen sich hier problemlos vereinbaren. Vielleicht ist diese utopische Darstellung gerade Sinn und Zweck einer „Lebenssimulation“: Sie soll Dinge ermöglichen, die in Wahrheit am echten Lebens scheitern. In unseren Augen verspielt Maxis aber durch die maximale Vereinfachung eine entscheidende Kompetenz: Den Thrill, das Lebensziel des eigenen Sim zu erfüllen. Denn auch wenn man sich absolut idiotisch anstellt: In „Die Sims 4“ wird es auf jeden Fall klappen.

Und so ist die „Lebenssimulation“ „Die Sims 4“ vor allem eines: Eine Super-Duper-Easy-Traumwelt, die trotz einiger sinnvoller Neuerungen nicht überzeugen kann.

Kopier- & Jugendschutz

„Die Sims 4“ funktioniert über den Origin-Service von EA, der in vielerlei Hinsicht Valves Steam ähnelt. Wie bei Steam gilt auch für Origin-Spiele, dass ein Weiterverkauf durch die Bindung an den Service de facto unmöglich gemacht wird.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass der Titel von der USK „ab 6 Jahren“ freigegeben wurde.

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