Acer Aspire Switch 10 FHD im Test: In Nischen eine Alternative zum Notebook

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Michael Schäfer
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Performance

Für Alltagsaufgaben ist der verwendete Atom-Z3735F-Prozessor auf Basis der Bay-Trail-T-Plattform von Intel mit seinen vier Kernen und einem Takt von 1,33 Gigahertz gut gewappnet, was auch die Benchmarks verdeutlichen. Bei höheren Anforderungen muss die Recheneinheit jedoch schnell die Segel streichen, was nicht nur dem Prozessor selbst, sondern auch dem für das verwendete Betriebssystem zu geringen Arbeitsspeicher von zwei Gigabyte zuzurechnen ist. So dauerte das Wandeln von 30 Wave-Dateien mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Gigabyte in MP3-Dateien rund 5,5 Minuten, was den Turbo-Modus mit einer Steigerung der Taktrate auf 1,83 Gigahertz bereits mit einschließt. Zum Vergleich: Ein nicht mehr taufrischer i5-2500k aus gleichem Hause braucht bei 3,3 Gigahertz Prozessortakt lediglich knapp über eine Minute für diese Aufgabe. Selbst ein betagter 5050e von AMD mit zwei Kernen und 2,6 Gigahertz erledigt die Aufgabe ein paar Sekunden schneller.

Der interne Speicher misst offiziell 32 Gigabyte, nach Abzug von Betriebssystem und Wiederherstellungsinformationen bleiben davon lediglich knapp über 16 Gigabyte übrig – die Installation des beigefügten Office 365 verschlingt noch einmal zwei Gigabyte. Somit bleiben für den Nutzer lediglich 14,5 Gigabyte zur eigenen Verwendung übrig – für ein paar zusätzliche Software-Installationen deutlich zu wenig. Zwar besteht die Möglichkeit, den Speicher per microSD-Karte zu erweitern, um jedoch keine zu hohen Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen zu müssen, sollten nicht gerade die günstigsten Karten Verwendung finden. Das Auslagern auf eine externe Festplatte ist ebenfalls möglich, widerspricht aber dem mobilen Gedanken. Somit ist der Griff zur größeren Variante mit 64 Gigabyte internem Speicher oder gar zur demnächst erscheinenden Ausgabe mit einer 500 Gigabyte fassenden Festplatte im Tastaturdock mehr als nur eine Überlegung wert. Bereits hier zeigt sich bereits deutlich, dass das Aspire Switch 10 FHD in Bezug auf Anschluss- und Aufrüstmöglichkeiten den Net- beziehungsweise Notebooks deutlich unterlegen ist.

Diagramme
3DMark Ice Storm Unlimited
    • Microsoft Surface Pro 3 (Windows 8.1 Pro)
      46.022
    • Nvidia Shield Tablet (Android 4.4.2)
      29.082
    • Sony Xperia Tablet Z2 (Android 4.4.2)
      19.045
    • Asus The new Padfone (Android 4.2.2)
      17.158
    • Amazon Kindle Fire HDX (Fire OS 3.0)
      16.637
    • Microsoft Surface 2 (Windows RT 8.1)
      14.259
    • Kobo Arc 10HD (Android 4.2.2)
      13.852
    • Samsung Galaxy Tab S 10.5 (Android 4.4.2)
      13.742
    • Amazon Kindle Fire HDX 8.9 (Fire OS 3.0)
      12.706
    • Toshiba Excite Write (Android 4.3)
      11.587
    • Acer Aspire Switch 10 (Windows 8.1)
      11.354
    • Amazon Fire HD 6 (Fire OS 4.1.1)
      10.363
    • Amazon Fire HD 7 (Fire OS 4.1.1)
      10.363
    • LG G Pad 8.3 (Android 4.2.2)
      9.427
    • Huawei MediaPad X1 7.0 (Android 4.2.2)
      5.989
    • Asus MeMO Pad FHD 10 (Android 4.2.2)
      5.696
    • Captiva Pad 10.1 Quad Full HD (Android 4.2.2)
      4.229
    • Captiva Pad 9.7 Super Full HD (Android 4.2.2)
      4.107
    • Google Nexus 7 (Android 4.3)
      3.252
Einheit: Punkte

Nichtsdestoweniger macht das Switch 10 FHD in den Alltagsaufgaben eine überzeugende Figur, das verwendete Windows 8.1 lässt sich in allen Lagen flüssig bedienen. Auch der Anschluss von Peripherie wie ein optisches Laufwerk stellt kein Problem dar, womit sich Audio-CDs problemlos auslesen oder DVDs brennen lassen. Das Verwenden einer externen Festplatte im 2,5-Zoll-Format scheitert dagegen in manchen Fällen an der benötigten Stromversorgung.

Mit der kleinen unbeleuchteten Tastatur lässt sich mit dem Aspire Switch 10 FHD nach kurzer Eingewöhnungszeit trotz der enger zusammenliegenden Tasten gut arbeiten. Diese bieten gute Druckpunkte, der kürzere Tastenhub und das geringere Zurückfedern der Tasten gestalten das Arbeiten jedoch nur mäßig komfortabel. Damit eignet sich dass Convertible gut für kürzere Texte zwischendurch; Dissertationen werden mit der Tastatur jedoch zu einem mühsamen Unterfangen.

Acer Aspire Switch 10 FHD Screenshots

Gewöhnungsbedürftig ist zudem das ebenflächige Touchpad ohne separat aufgeführte Tasten, welches sowohl Multitouch- als auch Windows-8-Gesten unterstützt. Im Gegensatz zu den gebräuchlichen Tasten sind diese im unteren Bereich des Touchpads integriert und erfordern einen kräftigen Druck. Das Scrollen über den rechten sowie unteren Seitenrand des Touchpads ist nicht möglich, was die Handhabung von Dateien oder das Navigieren in Webseiten ebenfalls unnötig erschwert. Hierzu kann jedoch auf die Touch-Funktion des Displays ausgewichen werden, welche auch während des Verweilens im Tastaturdock aktiviert bleibt.

Beim Arbeiten ist der Nutzer zudem nicht nur auf das Display des Switch 10 FHD angewiesen, über den HDMI-Anschluss lassen sich Inhalte auch über einen zweiten Monitor ausgeben. Wer möchte, kann via Bluetooth 4.0 oder den USB-2.0-Anschluss der Tastatur eine Maus hinzufügen und das Aspire Switch 10 FHD komfortabel als reine Recheneinheit nutzen.

Acer stattet das Switch 10 FHD mit zusätzlicher Software aus, darunter befindet sich neben McAfee LiveSafe, alternativen Medienapplikationen oder Programmen zur PDF-Erstellung auch Acers abDocs. Damit lassen sich Office-Dokumente über die Acer-Cloud abgleichen und auf vielen anderen Plattformen bearbeiten. Windows 8.1 selbst wurde weitestgehend unberührt gelassen.

Eine gute Figur macht das System bei der Wiedergabe von Multimedia-Inhalten, auch wenn die Tonausgabe über die Lautsprecher etwas lauter hätte sein können. HD-Filme werden dabei in allen gängigen Container-Formaten, Profilen und Levels ruckelfrei wiedergegeben.

In anderen Bereichen weist das System dem Nutzer jedoch sehr schnell Grenzen auf: Wer meint, aufgrund des Windows-Betriebssystems Desktop-Spiele auf dem Convertible spielen zu können, sieht sich relativ unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Während das Switch 10 FHD bei Game-Apps aus dem Windows Store noch überzeugt und die verbaute Grafikeinheit lediglich bei aufwendigen 3D-Spielen zurückstecken muss, verwandeln sich bereits ältere und genügsame Spiele wie „Counter-Strike: Global Offensive“ selbst mit den niedrigsten Einstellungen in eine Ruckelorgie. Auf einem Lenovo-X121e-Netbook mit AMD-E-350-Prozessor und Radeon-HD6310-Grafikeinheit ließ sich das Spiel dagegen bereits deutlich besser spielen.

Zuletzt sei noch die über eine Auflösung von zwei Megapixeln verfügende vorderseitige Kamera erwähnt. Auch wenn diese Videoaufnahmen von bis zu 1.080p ermöglicht, reicht die Bildqualität jedoch lediglich für Videokonferenzen aus.