Turtle Beach Grip 500 im Test: Teure Sprücheklopfermaus mit ADNS-9800

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Max Doll
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Äußerlichkeiten

Antiproportional zum Preis fällt das Zubehör der Maus minimalistisch aus. Im Karton befindet sich lediglich eine kurze Anleitung, die die wesentlichen Tastenfunktionen erklärt, auf die Existenz einer Software weist ein kleiner Sticker am Ende des weichen und einfach zu verlegenden USB-Kabels hin.

Turtle Beach Grip 500

Obwohl die Form der Grip 500 vollständig symmetrisch gestaltet wurde, sind Seitentasten ausschließlich an der linken Hälfte des Gehäuses zu finden. Turtle Beach hat sich an dieser Stelle für drei anstelle der üblichen zwei Taster entschieden, die daher individuell mit etwas weniger Oberfläche als anderweitig üblich auskommen müssen. Auf der Oberseite der Maus befindet sich ein weiterer Taster zur sequentiellen Auswahl der bis zu vier im Treiber konfigurierbaren cpi-Einstellungen.

Auf gleiche Art und Weise lassen sich die fünf möglichen Profile durchschalten, der hierfür zuständige Button befindet sich auf der Unterseite des Mauskörpers. Über die Art des ausgewählten Profils informiert optional die Beleuchtung des Mausrades. Die farbliche Kodierung lässt sich jedoch aufgrund der diametralen Positionierung von Taster und Statusanzeige schlecht einsehen – zum Profilwechsel muss die Maus vollständig umgedreht werden.

Turtle Beach Grip 500

Auf Zierelemente am Chassis verzichtet Turtle Beach abseits der erwartungsgemäß empfindlichen, hochglänzenden Einfassung von Mausrad und cpi-Switch zugunsten einer homogenen sowie reinigungsfreundlichen Oberfläche. Aus der gewählten Beschichtung mit absolut glatter Oberflächenstruktur resultiert eine angenehm seidige Haptik, die der ansonsten gerne verallgemeinernd verwendeten Bezeichnung „Soft Touch“ vollständig gerecht wird. Diese Beschaffenheit führt beim Anheben der Maus abhängig von der Griffstärke zum leichten Verrutschen der Fingerspitzen, steht einer sicheren Führung auch nach längerem Gebrauch ansonsten aber nicht im Weg.

Qualitativ gibt die Verarbeitung ebenso wenig Grund zur Klage wie die Anmutung. Das Gewicht von 104 Gramm schlägt sich dabei in der Abwesenheit stabilisierender Elemente aus Metall nieder, deren Fehlen jedoch erst ein Blick ins Innere der Maus verrät. Dort lassen sich außerdem sicher verschraubte PCBs sowie das sicher fixierte USB-Kabel betrachten. Die Adern der Datenverbindung sind jedoch nicht komplett bis zum Übergang in den Knickschutz-Bereich isoliert.

Wie aktuell üblich mischt Turtle Beach die Schalterbestückung. Unter den primären Tasten finden sich gängige Taster von Omron. Das Modell D2FC-F-7N mit moderatem Auslösewiderstand wird in vielen Mäusen verbaut, wenngleich nicht unbedingt in der auf 20 Millionen Klicks spezifizierten Version. Unter allen übrigen Tasten inklusive des Mausrades sitzen hingegen Schalter unbekannten Typs ohne konkrete Modellnummer. Das Auslöseverhalten gleicht, so sich diese Einschätzung aufgrund der unterschiedlichen Betätigungsarten treffen lässt, dem der primären Schalter. Entsprechend homogen gestaltet sich die Nutzung der Maus.

Sauber geführtes Kabel
Sauber geführtes Kabel
Unfein: blanke Ader
Unfein: blanke Ader
separate Platinen für cpi-Schalter und Seitentasten
separate Platinen für cpi-Schalter und Seitentasten

Bei der Scrollmechanik hat sich Turtle Beach für eine alltagstaugliche Abstimmung entschieden. Die einzelnen dicht beieinander liegenden Rasterstufe des Rades sind haptisch nur dezent voneinander abgegrenzt, was zusammen mit dem leisen wie leichten Lauf einen Einsatz im Alltag, etwa zum Scrollen längerer Webseiten im Browser, erleichtert.

Die Übertragung von Positionsdaten übernimmt verbreitete Pixart-Sensorik vom Typ ADNS 9800, deren maximale Abtastrate von 8.200 cpi in vier Stufen für X- und Y-Achse konfiguriert werden kann. Dabei lässt sich die für dieses Modell typische „positive Beschleunigung“ der übertragenen Bewegungen festhalten. Rasche Eingaben werden bei diesem Phänomen nicht exakt, sondern in „Überlänge“ mit einem Aufschlag von fünf Prozent auf die tatsächlich zurückgelegte Wegstrecke auf dem Bildschirm dargestellt. Dies wird von manchen Nutzern je nach Präferenz nicht nur wahrgenommen, sondern auch als negativ empfunden. Auf einem Textil-Pad (Zowie G-TF) war bei hohen cpi und feinen Bewegungen „Jittern“ (unvorhersehbares Ausreißen des Mauszeigers von der geführten Bahn) zu beobachten. Abseits dieser Besonderheiten arbeitete der Sensor im Test jedoch ebenso präzise wie zuverlässig.

Turtle Beach Grip 500 – Sensor
25 Jahre ComputerBase!
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