Z97-Mainboards im Test: 15 Platinen von ASRock, Asus, Gigabyte und MSI im Vergleich

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Volker Rißka
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Auto-Overclocking

Es gehört zum guten Ton, dass ein Mainboard heutzutage nicht nur den normalen Dienst verrichtet, sondern auch etwas mehr bieten kann. Alle Hersteller bieten im BIOS/UEFI Optionen an, mit denen das System „automatisch“ übertaktet wird. Der Anwender muss sich nur für eines der hinterlegten Profile entscheiden.

ASRock

ASRock bietet gleich drei Optionen für das automatische übertakten, wovon zwei allerdings ziemlich nahe beieinander liegen. So lässt das BIOS die Auswahl zwischen des Turbomodus zu, bietet zudem aber auch ein „Optimized CPU OC Setting“, der ebenfalls den Turbomultiplikator des Prozessors verändert. Der dritte Wählhebel widmet sich der internen Grafiklösung, die auf bis zu 1.700 MHz definiert werden kann.

Auswahlmöglichkeiten in ASRocks BIOS
Auswahlmöglichkeiten in ASRocks BIOS

Die optimierten Standardwerte haben es in sich: Fünf Profile mit bis zu 4,8 GHz über den „Alle-Kerne-Turbo“ werden versprochen. Damit einher gehen diverse Anpassungen: Der CPU-Cache wird auf den Multiplikator von 39 begrenzt und die Spannung der CPU auf 1,42 Volt angehoben, die integrierte Grafik auf 1.500 MHz festgesetzt. Hohe Ansprüche, die mit dem Core i7-4770K auf Anhieb problemlos funktionieren:

ASRock Z97X Killer beim Auto-Overclocking mit 4,8 GHz
ASRock Z97X Killer beim Auto-Overclocking mit 4,8 GHz

Asus

Bei Asus gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, das System „automatisch“ zu übertakten. Modern im BIOS via Auswahlmöglichkeit, aber auch per Oldschool-Option direkt auf dem Mainboard, wo heutzutage aber kein Jumper mehr umgesteckt, sondern ein Schalter in eine andere Position gesetzt wird. Im BIOS wird auf Wunsch automatisch eine höhere Taktfrequenz, wahlweise über den BCLK und/oder den Multiplikator, gefunden. Dies brachte am Ende über den BCLK von 125 MHz bei deaktiviertem Turbomodus und Multiplikator 34 genau 4,25 GHz zum Vorschein – das Gleiche kam beim Betätigen des TPU-Switches auf dem Mainboard heraus.

Asus Z97-AR beim Auto-Overclocking

Gigabyte

Anhand der Schritte 20, 40, 60 80 und 100 Prozent lässt sich der Takt der CPU bei Gigabyte steigern – richtig gerechnet wird dabei jedoch nicht: 100 Prozent entsprechend beim 3,5 GHz takteten Core i7-4770K nur 4,7 GHz, 80 Prozent sind 4,6 GHz usw. Wie bei den anderen Herstellern wird auch bei Gigabyte dafür die CPU-Spannung deutlich angezogen, 1,43 Volt stehen für 4,7 GHz zur Verfügung.

Gigabyte Z97X-UD5H-BK mit eigenwilliger Prozentrechnung beim Auto-Overclocking
Gigabyte Z97X-UD5H-BK mit eigenwilliger Prozentrechnung beim Auto-Overclocking

MSI

MSI geht konservativer vor. Der Automatikmodus deaktiviert den Turbomodus des Prozessors und hebt den gesamten Basistakt auf 4,0 GHz und den Grafiktakt auf 1,5 GHz an – auf diesem Weg wird auch das DDR3-2400-Speicher-Kit korrekt angesprochen – auch in den „falschen“ Speicher-Slots. Die anderen Mainboards wollten dies wiederum erst nach zusätzlicher Aufforderung beziehungsweise nach der separaten Aktivierung des XMP-Profils im BIOS.

MSI Auto-Overclocking: Konservativ, aber Grafik und Speicher inklusive
MSI Auto-Overclocking: Konservativ, aber Grafik und Speicher inklusive

Das Auto-Overclocking ist eine sinnvolle Adaption für viele Anwender, die nicht jede Funktion ihres Mainboards kennen (wollen). Natürlich ist das Feature am Ende aber nicht der heilige Gral, denn eine Gewähr für bestimmte Ergebnisse gibt kein Hersteller, vielmehr die Warnung, dass Bauteile und Hardware dabei beschädigt werden können. Overclocking ist wie üblich nicht von der Garantie abgedeckt, sei es seitens des Prozessorherstellers Intel oder seitens der Mainboard-Hersteller selbst.

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