PlayStation 4: Sony bekommt die Konsole nicht nach China

Sasan Abdi
37 Kommentare
PlayStation 4: Sony bekommt die Konsole nicht nach China
Bild: Eigene

Eigentlich sollte die PlayStation 4 ab dem 11. Januar auch in China erhältlich sein. Nun wurde der Verkaufsstart auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Grund: Sony hat offenbar Probleme mit den chinesischen Behörden.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach befindet sich Sony länger als vorab geplant in „Verhandlungen mit den chinesischen Behörden“. Hintergrund dürften die weitreichenden, strengen staatlichen Reglementierungen sein, die China grundsätzlich allen in dem Bereich aktiven Unternehmen auferlegt. Worum genau es geht, ist aber unklar.

Offiziell spricht Sony von „verschiedenen Gründen“ für die Verschiebung. Diese scheinen in jedem Fall gravierend zu sein, weswegen sich das Unternehmen scheut, einen neuen Termin zu nennen.

Die Probleme im umsatzträchtigen chinesischen Markt kommen für Sony zu einer Zeit, in der der Konzern wirtschaftlich unter Druck steht und eine Erfolgsgeschichte samt soliden Umsätzen gut gebrauchen könnte. Dabei wird die PlayStation 4 Sonys erste Konsole in China sein, nachdem der Staat Anfang 2014 ein rund 14 Jahre geltendes, allgemeines Verbot von Spielekonsolen gelockert und damit Tür und Tor für die Etablierung des Segments geöffnet. Das Verbot war im Jahr 2000 in Kraft getreten und wurde mit dem Schutz von Jugendlichen vor dem schädlichen Einfluss von Videospielen begründet. Seitdem waren die Geräte nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich – ein Umstand, der zur weiten Verbreitung von Spiele-PCs und einem hohen Anteil für Browser-Games führte.

Die Aufhebung des Verbots wurde von Microsoft effizienter genutzt als von Sony: Die Xbox One ist in China bereits seit dem letzten Frühjahr erhältlich. Trotz eines happigen Preises von umgerechnet etwa 500 Euro erwartet der Konzern eine Million verkaufte Konsolen innerhalb der ersten 12 Monate.

Den zeitlichen Vorteil der Konkurrenz will Sony auch über eine im Vergleich moderate Preispolitik wett machen. Zum Start soll die PlayStation 4 in China knapp 400 Euro kosten. Global hat Sony trotz der Probleme in China bei den Verkaufszahlen deutlich die Überhand.