Evolve im Test: Die Innovation ist vier Jäger gegen ein Monster

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Sasan Abdi
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Evolve auf einen Blick (Forts.)

Doch all das ist erst der Anfang. Unter anderem durch Abschüsse und den Gebrauch von Waffen- und Fähigkeiten schaltet der Spieler Stück für Stück neue Vorteile und vor allem Charaktere frei. Auf Monsterseite erhält man so mit der Zeit Zugriff auf den auf Fernangriffe spezialisierten Krake, der besonders aus der Luft tödlich ist. Beim Geist handelt es sich dagegen um einen verhältnismäßig kleinen Leisetreter, der mit zwei Klingen und einer Warp-Fähigkeit trotz seiner geringen Gesundheit und Panzerung äußerst gefährlich ist.

Auf Seiten der Jäger locken noch viel mehr Charaktere. Zwar gehören alle merklich zu einer der vier grundlegenden Kategorien, doch bringen ihre eigenen Fähigkeiten wiederum neuen Thrill ins Spiel.

Insgesamt sind es die Charaktere, die Evolve die Würze verleihen. Denn schon mit den Grundklassen kann der Spieler zig Matches bestreiten, ohne die Möglichkeiten so drauf zu haben, dass es langweilig wird. Hinzu kommt die Kombination mit den Fähigkeiten der Mitspieler, was den Reiz noch erweitert.

Große Maps, gute Modi

Verstärkt wird der Effekt auch durch die abwechslungsreichen Karten. Diese sind unserem Geschmack nach größentechnisch genau richtig getroffen, sodass Jäger und Gejagte für ihre Hatz genügend Platz haben, ohne dass sich die Schauplätze zwingend wiederholen.

Und auch bei den Modi bekommt der Spieler einiges geboten. Neben der erwähnten Standard-Jagd gibt es drei weitere: In „Nest“ versuchen die Jäger, Eier eines großen Monsters zu zerstören. Letzteres beschützt seine Nachkommen nicht nur, sondern kann diese zur Unterstützung auch schnell ausbrüten. In „Rettung“ müssen die Jäger wiederum ihresgleichen vor einem Monster retten: Eine Gruppe Kolonisten muss lokalisiert, wiederbelebt und zu einem Shuttle eskortiert werden. In „Verteidigung“ versuchen gleich mehrere, von einem Stufe-3-Monster angeführte kleinen Goliaths, eine Tankanlage zu zerstören, die ein Flüchtlingsschiff betankt. Betrieben wird die Anlage von zwei Generatoren: Klar, dass um diese beiden Punkte der Kampf entbrennt.

Zu guter Letzt können diese Modi in einer Art Minikampagne kombiniert werden. In fünf Missionen werden die Modi miteinander kombiniert, wobei Siege und Niederlagen einen Einfluss auf den Fortgang haben.

Kontroverse um Bezahlinhalte

Doch auch wenn Maps und Modi überzeugen: Am wichtigsten sind für Evolve doch die unterschiedlichen Charaktere und die mit diesen verbundenen Fähigkeiten. Insofern ist verständlich, dass sich um die geplanten Bezahlinhalte eine Kontroverse entsponnen hat.

Zwar sollen Updates samt neuen Modi und Karten kostenfrei bereitgestellt werden. Neue Charaktere sollen aber nur per kostenpflichtigem DLC erhältlich sein. So soll ein einzelner Jäger beispielsweise mit etwa 7,50 Euro zu Buche schlagen. Wer sich voll auf Evolve einstellen möchte, kann für rund 25 Euro einen Seasonpass erstehen.

Publisher 2K hat früh argumentiert, ein solches Vorgehen sei notwendig, weil jeder neue Charakter insbesondere in puncto Balancing viel Arbeit erfordere, was durchaus einleuchtet. Dennoch fallen die Preise recht happig aus. Immerhin: Wer die DLC-Politik nicht mitmachen möchte, muss es auch nicht. In diesem Fall bekommt man die neuen Klassen allenfalls bei seinen Mitspielern zu sehen.

Solide Technik, verträglicher Hardwarehunger

Technisch bewegt sich Evolve auf einem guten Niveau. Basierend auf der CryEngine reicht die Grafik zwar längst nicht an die opulenten Eigenproduktionen von Crytek heran – für eine passable Umsetzung reicht es aber allemal.

Evolve im Test
Evolve im Test

Löblich ist auch, dass sich der Titel bei den Systemanforderungen überraschend hardwareverträglich gibt. Auf unserem Testsystem lief Evolve auf hohen Details, aktiviertem VSync und in einer Auflösung von 1.920 × 1.080 selbst in fordernden Situationen kaum unter 40 bis 45 Bildern pro Sekunde. Detaillierte Informationen zum Hardwarehunger bei einem Test von 14 verschiedenen Grafikkarten finden sich in unserer separaten Betrachtung.

Und auch in puncto Sound- und Sprachumsetzung gibt es fast nichts zu meckern. Hier werden passende, saftige Klänge mit einer dynamischen musikalischen Untermalung kombiniert. Und auch die Sprecher der deutschen Sprachausgabe machen überwiegend einen guten Job.

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