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Exynos 7 Octa: Erster 14-nm-FinFET-SoC für Smartphones von Samsung

Volker Rißka
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Exynos 7 Octa: Erster 14-nm-FinFET-SoC für Smartphones von Samsung
Bild: Samsung

In den letzten Tagen bereits ein Gerücht, folgt jetzt die offizielle Bestätigung: Der Exynos 7 Octa ist der erste in 14 nm inklusive FinFETs produzierte SoC von Samsung. Das vermutlich erste Serienprodukt, der Exynos 7420, soll bereits in zwei Wochen im Galaxy S6 seine Premiere feiern.

Gegenüber den aktuellen 20-nm-Modellen verspricht Samsung nicht nur bis zu 20 Prozent mehr Leistung, sondern auch eine bis zu 35 Prozent geringere Leistungsaufnahme. Die sogenannte 14-nm-Fertigung bei Samsung basiert auf dem eigenen 20-nm-Design, die Transistoren werden aber nicht mehr nur planar angeordnet, die FinFETs kommen erstmals zum Einsatz. Die eigentliche Strukturgröße des Fertigungsprozess ändert sich zum Großteil nicht, rein aus Marketing-Gründen geht Samsung – wie jeder andere Hersteller auch – in der Bezeichnung einfach einen Schritt weiter.

Samsung Exynos 7 Octa
Samsung Exynos 7 Octa (Bild: Samsung)

Im November wurde bereits über den Beginn der Massenproduktion von 14-nm-Chips von Samsung für eigene Produkte berichtet, im Dezember folgte der Fertigungsbeginn auch für Auftragnehmer, allen voran vermutlich Apple.

Den Vorlauf von mehreren Wochen in der Produktion wird Samsung auch benötigen, sollte der Exynos 7 Octa in der angedachten Form im Galaxy S6 Platz finden. Binnen weniger Wochen werden bei einem ansprechenden Produkt Millionen Einheiten verkauft, ein gewisser Vorrat an Chips ist dementsprechend mehr als notwendig. Gleichzeitig erklärt dieser Umstand auch noch einmal die Absage an den Snapdragon 810, das aktuelle Flaggschiff von Qualcomm, welches noch mit traditionellen 20-nm-Transistoren gebaut wird. Auf dem Papier hat Samsung den Vorreiter im eigenen Haus. Eine Notwendigkeit, ein Konkurrenzprodukt in eigenen Smartphones zu verbauen, besteht daher nicht.

Im laufenden Jahr will Samsung die neue Fertigungstechnologie auch auf andere Produkte ausweiten und so der angeschlagenen Smartphone-Sparte ein wenig Rückenwind geben. Diese musste im letzten Jahr erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen, deutlich geringere Stückzahlen wurden ausgeliefert. Dafür war nicht nur die High-End-Linie verantwortlich, mit der Samsung Kunden an Apple verlor. Vor allem auch im Geschäft mit günstigeren Smartphones bekommt Samsung massiv Druck von Xiaomi & Co.

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