Amazon: Kofferraumzustellung als Pilotprojekt mit Audi

Jan Wichmann
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Amazon: Kofferraumzustellung als Pilotprojekt mit Audi
Bild: Amazon

Der Versandriese Amazon versucht sich stetig an alternativen Versandmethoden, um seine Kunden dort zu erreichen, wo sie sich in Abhängigkeit von Tag und Uhrzeit tatsächlich aufhalten. Das neueste Pilotprojekt sieht eine Zustellung von Paketen in den Kofferraum des Kunden in Zusammenarbeit mit Audi vor.

Amazon möchte Prime-Kunden einen Zustellort bieten, der immer verfügbar und bequem für den Empfänger zu erreichen ist. Für den zum Mai geplanten Testlauf im Großraum München arbeitet Amazon mit DHL und Audi zusammen. Während des Bestellvorganges gibt der Kunde den ungefähren Standort seines Fahrzeugs zum Liefertermin an. Sobald der Paketbote sich am Fahrzeug des Kunden befindet, erhält er eine digitale und an die Bestellung gebundene einmalige Zugangsberechtigung zum Öffnen des Kofferraums. Nach dem Ablegen der Pakete und dem Schließen des Kofferraums verriegelt das Fahrzeug automatisch.

Amazon liefert in den Kofferraum des Kunden
Amazon liefert in den Kofferraum des Kunden (Bild: Amazon)

Zunächst wird die neue Zustellungsvariante lediglich mit Fahrzeugen des Herstellers Audi möglich sein. Als weitere Voraussetzung muss das Fahrzeug registriert sein und der Halter Empfänger einer Sendung sein. Darüber hinaus muss das Fahrzeug über eine spezielle Sonderausstattung verfügen, um am Projekt teilnehmen zu können – Serienfahrzeuge können somit derzeit nicht beliefert werden. Ist das Fahrzeug in einem Parkhaus oder für den Paketboten unzugänglichen Bereich abgestellt, erfolgt keine Zustellung. Hinsichtlich eines möglichen Diebstahls oder einer Beschädigung des Autos versichert Amazon, dass die Testpartner sämtliche Sicherheitsaspekte sehr ernst nehmen. An einer alternativen und zudem innovativen Lösung werde ferner weiter gearbeitet. Fraglich bleibt indes, wie sich die eingebaute Transpondereinheit gegenüber Hack-Angriffen verhält.

Nebst der unbemannten Lieferung von Waren über Drohnen wurde dem Versandriesen im vergangenen Jahr ein Patent zugesprochen, bei dem die Ware noch vor der eigentlichen Bestellung ausgeliefert werden soll.