Tower-Kühler im Test: be quiet!, Noctua, Prolimatech, Scythe und Thermalright im Vergleich

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Robert McHardy
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Prolimatech Megahalems

Der Megahalems ist das Erstlingswerk der inzwischen am Markt etablierten Marke Prolimatech. Der Doppelturm-Kühler ist für 120-mm-Lüfter ausgelegt, ihm wird jedoch keiner beigelegt. Die sechs 6-mm-Heatpipes sind in bekannter U-Aufbiegung verbaut. Der Abstand zwischen den Wärmerohren und zwischen den Kühlfinnen ist sehr gering. Damit ist der Megahalems vor allem für leistungsstarke Lüfter optimiert, niedrige Drehzahlen liegen ihm nicht. Die Bodenplatte der getesteten Revision A ist leicht konkav gewölbt. So unterstützte der Kühler ursprünglich nur Prozessoren von Intel, die über eine entsprechende Wölbung verfügen. Die aktuelle Revision C des Megahalems kommt allerdings auch mit AMD-Prozessoren zurecht. Die Verarbeitung ist auf Topniveau, der Kühlkörper wirkt wie aus einem Guss und ist enorm stabil. Die Aluminium-Kühlfinnen, die Heatpipes und die Bodenplatte sind zudem von Prolimatech vernickelt worden.

Prolimatech Megahalems – Saubere Verarbeitung des Kühlers
Prolimatech Megahalems – Saubere Verarbeitung des Kühlers
Prolimatech Megahalems – Sechs Heatpipes münden in die Bodenplatte
Prolimatech Megahalems – Sechs Heatpipes münden in die Bodenplatte
Prolimatech Megahalems kommt ohne Lüfter
Prolimatech Megahalems kommt ohne Lüfter

Kritik erntet der Megahalems allerdings für das Zubehör. Neben dem Montagezubehör und der Wärmeleitpaste gibt es keine Beigaben. Interessenten müssen selbst für einen passenden Lüfter sorgen. Das sorgt allerdings dafür, dass auch ein entsprechend hochwertiges Modell gewählt werden kann.

Scythe Mugen 4

Scythe bietet bereits seit Jahren Kühler der Mugen-Serie an. Mit dem Mugen 4 hat die nunmehr vierte Generation einige Überarbeitungen gegenüber dem Vorgänger erhalten; das Grundgerüst bleibt aber gleich. So wurden die Aluminiumlamellen umgestaltet und weisen eine neue Form auf. Die Abmessungen sind dabei identisch zu denen des Vorgängers und betragen 130 × 88 × 157 Millimeter.

Die Lamellen sind weiterhin in vier Bereiche mit jeweils drei Heatpipe-Enden gegliedert. Die einzelnen Kühltürme weisen dabei keinen einheitlichen Aufbau auf. Die beiden inneren Bereiche sind stellenweise miteinander verbunden. Die Struktur der Kühlfinnen ist vergleichsweise komplex. In jedem der vier Bereiche wechseln sich kürzere und stellenweise auch schmalere Lamellen mit breiteren und entsprechend auch längeren Finnen ab. Daraus folgt ein geringer Strömungswiderstand im Kühler, was vor allem die Leistung bei niedrigen Drehzahlen erhöhen soll. Zudem verfügt der Mugen 4 durch die Neuanordnung der Lamellen über 50 selbiger, statt 48 wie der Mugen 3.

Die bedeutendste Neuerung hat das Montagesystem erfahren. Mit dem neuen Hyper-Precision-Mounting-System ist es nicht mehr nötig, das Mainboard für das Montieren des Kühlers auszubauen. Im Gegensatz zu den vorherigen Modellen verfügt der Mugen 4 nicht mehr über einen SlipStream-, sondern einen GlideStream-Lüfter (SY1225HB12SM-P), der mittels PWM-Steuerung einen Drehzahlbereich von 400 bis 1.400 Umdrehungen pro Minute abdeckt. Dieser stellt die Weiterentwicklung der SlipStream-Lüfter dar. Die Veränderungen umfassen überarbeitete Ventilatorblätter, welche die Lautstärke reduzieren sollen, sowie eine Gummierung des Lüfters an der Innenseite der Montagelöcher.

Scythe Mugen 4 – Kupferne Heatpipes mit vernickelter Bodenplatte
Scythe Mugen 4 – Kupferne Heatpipes mit vernickelter Bodenplatte
Scythe Mugen 4 – Geschichtetes Lamellendesign
Scythe Mugen 4 – Geschichtetes Lamellendesign
Scythe Mugen 4 ohne Lüfter
Scythe Mugen 4 ohne Lüfter

Bei der Verarbeitung muss sich der Mugen 4 nicht vor der Konkurrenz verstecken, kann sich aber auch nicht von ihr absetzen. Die Heatpipes und Lamellen sind nicht vernickelt und somit anfällig für Korrosion. Über scharfe Kanten verfügt der Mugen 4 nicht. Das Zubehör umfasst eine Montageanleitung, Wärmeleitpaste sowie die notwendigen Halterungen.

Thermalright HR-02 Macho Rev. B

Die Revision B des beliebten HR-02 Macho von Thermalright unterscheidet sich nur geringfügig vom Vorgänger. Im Kern handelt es sich um den gleichen Kühler. Der asymmetrisch aufgebaute Kühlkörper gestaltet sich aus 31 Aluminiumlamellen, die von insgesamt sechs 6-mm-Heatpipes durchzogen werden. Im Vergleich zum Vorläufer fällt auf, dass diese nun vernickelt sind. Auch die Bodenplatte aus Kupfer ist vom Hersteller veredelt worden. Deren Abmessung beträgt 53 × 40 mm gegenüber 42 × 40 mm der Revision A.

Thermalright hat zudem den Lüfter des HR-02 weiter in Richtung Silent-Betrieb optimiert. Der Drehzahlbereich des TY-147-A-Lüfters startet bei lediglich 300 U/min, das Maximum beträgt wie beim Vorgänger 1.300 U/min. Zudem wurde die Farbgebung grundlegend verändert. Der Lüfter verfügt nun über ein Design in Schwarz und Weiß. Auch der Kühler an sich wurde entsprechend angepasst und hat eine lackierte Schutzplatte.

Bodenplatte des Thermalright HR-02 Macho Rev. B
Bodenplatte des Thermalright HR-02 Macho Rev. B
Thermalright HR-02 Macho Rev. B – Der Lüfter überragt den Kühlkörper
Thermalright HR-02 Macho Rev. B – Der Lüfter überragt den Kühlkörper
Thermalright HR-02 Macho Rev. B – Befestigungsklammern für den Lüfter
Thermalright HR-02 Macho Rev. B – Befestigungsklammern für den Lüfter

Die Ausrichtung des HR-02 Macho auf den Silent-Betrieb zeigt sich auch beim Abstand zwischen den Kühlfinnen. Ganze drei Millimeter Platz sind jeweils dazwischen. Leider sind die Lamellen jedoch nicht besonders stabil verarbeitet und lassen sich mit relativ wenig Kraftaufwand verbiegen. Die restliche Verarbeitung lässt sich nicht bemängeln. Scharfe Kanten sucht man auch beim HR-02 Macho vergebens. Gegenüber dem puristischen Schraubendreher der Kühler von Noctua legt Thermalright dem HR-02 Macho ein vergleichsweise hochwertiges Modell mit vollwertigem Griff bei.