Intel-Prozessoren: Kaby Lake folgt Skylake als dritte 14-nm-CPU-Serie

Volker Rißka
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Intel-Prozessoren: Kaby Lake folgt Skylake als dritte 14-nm-CPU-Serie
Bild: Intel

Kaby Lake, ein Codename für einen Intel-Prozessor, über den bereits seit Wochen spekuliert wird, hat eine Einordnung erfahren. Dahinter verbirgt sich eine 14-nm-CPU, die Skylake zum Teil ablösen, in anderen Bereichen aber nicht vollständig ersetzt sondern nur ergänzen soll. Ein Indiz für die Verspätung des ersten 10-nm-Produkts?

Gerüchte um eine Verschiebung der Cannonlake-CPUs, die erstmals auf die 10-nm-Fertigung setzen sollen, gibt es bereits seit einiger Zeit. Parallel dazu fiel oft der Codename Kaby Lake, dessen Einordnung bisher aber nicht möglich war. Benchlife zeigt nun sowohl mehrere Blockdiagramme als auch Auszüge aus dem Spec-Guide, die einen ersten mehr als flüchtigen Blick zulassen.

Details zu Kaby Lake
Details zu Kaby Lake (Bild: BenchLife)

Kaby Lake wird demnach ein 14-nm-Prozessor und damit der dritte seiner Art nach Broadwell und Skylake. Im Desktop wird das Modell auf dem gleichen Sockel LGA1151 wie die Skylake-CPUs Platz finden, auch die TDP-Einstufungen werden wie üblich übernommen. Für den Desktop bedeutet dies 35, 65 und 91 Watt für die K-Modelle – damit wäre diese vermutlich auch für die Skylake-CPUs definiert. Die Xeon-Auskoppelungen von Kaby Lake werden zudem auch Modelle mit 80, 45 und 25 Watt spendiert bekommen. Die erste Desktop-Grafiklösung mit GT4e-Grafikeinheit wird jedoch nicht erneuert, dort bleibt die Skylake-CPU im Portfolio. Kaby Lake wird also nicht in allen Bereichen für Ablösung sorgen.

Die Notebook-Ableger aus der Y-, U- und H-Serie werden ebenfalls in ihren TDP-Klassen weiterbestehen, im Detail gibt es jedoch Anpassungen. Bei der H-Serie mit vier Kernen wird es demnach einen neuen High-End-Ableger mit 2 × 128 MByte eDRAM und GT4-Grafik geben. Details dazu sind aber noch Mangelware. Die restlichen Bereiche bleiben wie bei der Skylake-Plattform.

Unterschiede gibt es auch im Zusammenspiel mit den Chipsätzen. Die Desktop-Vertreter sollen einen neuen Chipsatz zur Seite gestellt bekommen, der erstmals auch nativ USB 3.1 unterstützt. Die Notebook-Modelle, sowohl mit als auch ohne Chipsatz auf dem gleichen Package, sollen hingegen weiter mit dem Skylake-Chipsatz gekoppelt werden. Dies erinnert alles ein wenig an den Haswell Refresh: Während der Desktop neue Chipsätze und schnellere CPUs bekam, wurde im Notebook nur bei der CPU etwas mehr Gas gegeben und die Chipsätze beibehalten.

An der Speicherunterstützung ändert sich folglich für die Desktop-CPUs nichts, wie bei Skylake wird DDR3L und DDR4-Speicher unterstützt. Auch die mit Skylake eingeführte Neuerung der massiv ausgebauten PCI-Express-Lanes vom Chipsatz werden weitergeführt. Bei den Notebook-Chips wird DDR4 laut Diagramm hingegen nicht unterstützt, stattdessen ist ausschließlich von DDR3L oder LPDDR3 die Rede.

Kaby Lake für den Desktop-Sockel LGA 1151
Kaby Lake für den Desktop-Sockel LGA 1151 (Bild: BenchLife)
Kaby Lake für Notebooks (U/Y-Serie)
Kaby Lake für Notebooks (U/Y-Serie) (Bild: BenchLife)

Inwiefern die inoffiziellen Informationen ein Indiz für die Verspätung der ersten 10-nm-Prozessoren sind, bleibt am heutigen Tage fraglich. Der Zeitraum zwischen dem Skylake-Start in nur noch gut sechs Wochen und dem Termin für die erste Runde an 10-nm-CPUs scheint jedoch zu groß auszufallen, sodass dort noch einmal ein Refresh eingeschoben wird. Wie genau die Unterschiede zwischen Skylake, Kaby Lake und am Ende dem 10-nm-Modell als eigentliches Refresh der Skylake-Architektur nach dem Tick-Tock-Modell ausfallen, dürfte die kommenden Monate und Jahre Thema diverser Berichte sein.