Tom Kabinet: Second-Hand-Plattform formiert sich als Leseclub neu

Michael Schäfer
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Tom Kabinet: Second-Hand-Plattform formiert sich als Leseclub neu

Die bisherige Plattform für den Wiederverkauf gebrauchter digitaler Bücher Tom Kabinet wandelt sich in einen Club für Spender-E-Books. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit zwischen dem Anbieter und der niederländischen Verlegervereinigung (NUV), welcher erst vor dem Amsterdamer Gerichtshof entschieden wurde.

Dieser bestätigte im Januar dieses Jahres in zweiter Instanz einen Rechtsspruch der Rechtbank Amsterdam, welche bereits die generelle Legalität des Wiederverkaufs von E-Books feststellte. Gleichzeitig legte das Gericht fest, dass die angebotenen Bücher nicht aus urheberrechtlich bedenklichen Quellen stammen dürfen und diese nach der Übergabe an die Gebrauchtplattform unwiderruflich von Datenträgern des bisherigen Besitzers gelöscht werden müssen. Wie dies sichergestellt werden soll lies das Gericht in seinem Urteil jedoch offen. Ein Gang zum Europäischen Gerichtshof wäre zwar möglich gewesen, wurde von Tom Kabinet jedoch anscheinend nicht weiter verfolgt.

Kurz nach dem Urteil gab die Plattform an, zukünftig auf ein Ausleihangebot mit Pauschalpreis setzen zu wollen. Die geplante E-Book-Flatrate sollte demnach zu einer monatlichen Gebühr von fünf Euro an den Start gehen, hierfür suchte das Unternehmen nach Finanzierungsmitteln in Höhe von 300.000 Euro.

Tom Kabinet mit neuem Angebot
Tom Kabinet mit neuem Angebot

Jetzt haben die Eigentümer von Tom Kabinet ihre Pläne geändert: Aus der Second-Hand-Plattform soll nun ein E-Book-Club für gespendete digitale Bücher werden. Eine Mitgliedschaft ist gegen eine monatliche Gebühr von 3,99 Euro möglich, die jedoch entfällt, wenn der Nutzer ein oder mehrere E-Books spendet. Zum Kauf angebotene E-Books werden aktuell mit 1,75 Euro gehandelt. Von jedem verkauften Buch sollen die Autoren zudem 50 Cent erhalten.

Es bleibt jedoch fraglich, ob der Anbieter den vom Amsterdamer Gerichtshof hoch gelegten rechtlichen Hürden mit dem neuen Angebot gerecht werden kann. Denn auch in diesem Fall kann Tom Kabinet das endgültige Löschen der Bücher von sämtlichen Datenträgern oder Lesegeräten des vorherigen Besitzers nicht sicherstellen.

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